James Bond ist auch nur ein Mensch. Zwar einer mit beträchtlichem Gewaltpotenzial und beachtlichem Aufrissvermögen, aber im Grunde eben doch nur ein Mensch wie du und ich - falls wir beim Geheimdienst arbeiten würden. Das ist im Grunde die Kernaussage des mit Spannung erwarteten neuen Bond-Films. Der Rest geht in Beantwortung der leidigen Frage auf, ob der britische Schauspieler Daniel Craig ein würdiger Nachfolger von Sean Connery, Roger Moore oder meinetwegen sogar Pierce Brosnan ist. Ja, das ist er. Endlich ist 007 kein schelmisch lächelnder Charmeur mehr, siehe Pierce Brosnan, sondern ein knochentrockener Pragmatiker, der nicht nur in Damen- sondern auch in Gangsterfragen leidenschaftlich gern selbst Hand anlegt. Die Geschichte spielt am Anfang aller Abenteuer. Grundsätzlich geht es um den Kampf gegen einen skrupellosen Geschäftsmann, der Terrororganisationen in finanziellen Fachfragen unterstützt, hauptsächlich aber wird erzählt, wie Bond zu dem wurde, der er in den zwanzig vorhergehenden Filmen war. Die Action ist grundsolide, die Spannung vergnüglich, die Damenwahl beeindruckend, auf den Overkill an Spezialeffekten wurde diesmal nachdrücklich verzichtet: ein Bond wie er im Buche steht - und trotzdem völlig neu.