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„Meiberger“ in XXL – Martina Ebm im Interview

„Meiberger“ in XXL – Martina Ebm im Interview
© ServusTV / Hoermandinger
Veröffentlicht:
19.11.2021
Die ServusTV-Serie „Meiberger“ erstmals in Spielfilmlänge: Im Neuzigminüter läuft ein Maturatreffen aus dem Ruder. Mittendrin und nicht nur dabei: Martina Ebm als höchst eigenwillige Kommissarin, die an der Seite von Hauptdarsteller Fritz Karl und Gaststars wie Philipp Hochmair in bester Agatha-Christie-Manier in einem Schloss ermittelt.

Nach den Abgängen von Cornelius Obonya und Ulrike C. Tscharre debütiert im ersten „Meiberger“-Langfilm Martina Ebm („Vorstadtweiber“, „Bad Fucking“) als Kommissarin Anna Doppler. Ein Mord im Zuge des 30-jährigen Klassentreffens von Thomas Meiberger (Fritz Karl) beschäftigt die Kripo, auch der Gerichtspsychologe selbst wird von der Ermittlerin, die sehr unkonventionelle Verhörmethoden an den Tag legt, verdächtigt. tele traf Martina Ebm beim Screening im Wiener Metro-Kino.

tele: Wie lässt sich Anna Doppler kurz beschreiben, was sind ihre auffälligsten Eigenschaften?

Martina Ebm: Undurchschaubar, strategisch und chaotisch aufgeräumt (lacht). Mir hat die Rolle deshalb so gefallen, weil ich zuerst nicht gewusst habe: Was ist da die Strategie? Man darf ja nicht vergessen, es geht darum, in einem Mord zu ermitteln. Also wäre es wahrscheinlich die schlechteste Strategie, einfach zu sagen: Wer war’s?

tele: Frau Doppler agiert dabei ein bisschen wie der berühmte Inspektor Columbo …

Martina Ebm: Sie versucht immer wieder, den Fall hintenherum aufzuklären. Und in einer männerdominierten Welt muss man sich ja auch taff präsentieren, ich habe versucht eine gewisse Taffheit mit einzubauen. Sie hat sehr viele Facetten, die diese Rolle sehr komplex machen, aber auch interessant. Diese Figur hat sehr viel Potential.

tele: Ist es eine spezielle Herausforderung eine Kommissarin zu spielen, die bei der Ermittlung quasi selbst schauspielt?

Martina Ebm: Man fragt sich, ist es eine Strategie, die sie sich für diese speziellen Ermittlungen zugelegt hat. Oder ist es eine, die sie in ihrem ganzen Berufsleben anwendet. Das bleibt offen …

tele: Wie war es, zum Team dieser Serie dazuzustoßen?

Martina Ebm: Es war super, sehr professionell, ich habe jeden Tag genossen. Das Team ist eingespielt, das macht vieles leichter. Man weiß schnell, wo es lang geht, denn die anderen wissen, was sie tun. Ich war immer wieder angetan von der Art, wie Michael Podogil auf die Figuren eingeht. Er hat dafür einfach ein Auge. Er sieht was Spezielles und baut es aus.

tele: Hattest du auch Bauchweh, quasi die Nachfolge von Cornelius Obonya und Ulrike C. Tscharre anzutreten, die inzwischen aus der Serie ausgestiegen sind?

Martina Ebm: Nein. Mir gefiel die Rolle, und ich habe versucht, sie so facettenreich wie möglich zu spielen. Außerdem ist die Rolle noch nicht ausgeschöpft.

tele: Ist es eine spezielle Erfahrung, in einem Schloss zu drehen?

Martina Ebm: Ja, war toll. Es hat mich sehr an meine Theaterarbeit erinnert, wo ein Bühnenbild steht, in dem man arbeitet. In diesem Fall war es ein Setting – das Schloss mit seinen verschiedenen Räumen –, da kam man jeden Tag hin wie im Theater. Mir gefällt es, wenn gleich klar ist, wo ich spiele, es gibt mir eine gewisse Sicherheit.

tele: Der Film erinnert an Agatha-Christie- und Edgar-Wallace-Verfilmungen. Magst du dieses Genre?

Martina Ebm: Krimis mag ich gern. Ich fiebere immer mit und fürchte mich gern. Zu glatt darf’s aber nicht sein, ich muss auch überrascht werden, damit ich mich fürchten kann. Und ich denke gerne mit. Ich überlege als Zuschauerin gerne, welche Strategie dahintersteckt.

tele: Wann hattest du dein letztes Klassentreffen?

Martina Ebm: Ich hatte noch nie ein Klassentreffen! Ich glaub, wir waren einfach so ein Jahrgang, wo sich keiner wirklich darum bemüht hat. Ich zum Beispiel habe auch nicht die Kapazität, das zu organisieren. Man muss ja erst einen finden, der das macht! Ich treffe mich in längeren Abständen mit fünf, sechs Freunden und Freundinnen, aber ich würde schon gern wissen, was mit den anderen in der Zwischenzeit passiert ist. Meine Schulzeit war ja in Salzburg und ich lebe in Wien, da läuft man sich nicht so leicht über den Weg.

tele: Was macht diesen Meiberger 90-Minüter für dich außergewöhnlich? Die kammerspielartige Herangehensweise?

Martina Ebm: Ich habe noch keinen Film wie diesen gedreht. Mir fällt auch keiner ein, der so aufgebaut ist. Außerdem ist das Musikkonzept toll, das da umgesetzt wurde. Das ist wirklich outstanding, humorvoll und gut durchdacht!

tele: Bist du überhaupt die Generation, die mit diesen Songs groß geworden ist?

Martina Ebm: Ich kenne alle! Als ich David Hasselhoff mit „Looking for Freedom“ gehört habe, musste ich so lachen …Ich fand das großartig. Ich fand es auch so schön, dass die Musik immer so gut in die Handlung eingebaut ist, das hat sich der Michi (Anm.: Regisseur Michael Podogil) wirklich gut überlegt. Er hat auch einen sehr guten Humor, das merkt man beim Drehen. Das hat man oder hat man nicht.

tele: Du bist Mutter von drei kleinen Kindern. Wie dreht man unter diesen Voraussetzungen?

Martina Ebm: Wir haben in Wien gedreht, im Schloß Laudon im 14. Bezirk, dadurch war es unproblematisch. Wir haben ein gutes familiäres Netzwerk aufgebaut, so dass ich mir da gar keine Sorgen machen musste.

tele: Was hast du im Sommer nach „Meiberger“ gedreht, woran arbeitest du gerade?

Martina Ebm: Gleich im Anschluss an „Meiberger“ die Serie „Alles finster“. Derzeit spiele ich in den Stücken „Stadt der Blinden“ und „Geheimnis einer Unbekannten“ am Theater in der Josefstadt. Für „Leopoldstadt“ fangen gerade die Proben an. Und fürs Fernsehen drehe ich noch einen Weihnachtsfilm!

 

Sa., 20.11., 20.15

Meiberger – Mörderisches Klassentreffen

Böses Ende für einen bösen Buben

Gerichtspsychologe Thomas Meiberger (Fritz Karl) hat sich sein 30-jähriges Maturatreffen anders vorgestellt.  Die Feier auf einem Schloss (Drehort war Schloss Laudon in Wien) endet mit einem bösen Erwachen, als die Leiche des verhaltensauffälligen Ex-Schulkollegen Martin (Philipp Hochmair), der als Magier Karriere machte, aufgefunden wird. Im Stil einer Miss Marple oder eines Hercule Poirot ermittelt Kommissarin Anna Doppler (Martina Ebm) unter jenen Ex-Schülern (Jutta Fastian, Gerhard Liebmann, Petra Morzé, Harald Windisch), die wie Meiberger auf dem Schloss übernachtet hatten. Tatverdächtig sind sie alle, denn alle hatten gute Gründe, dem verhassten Martin nach dem Leben zu trachten. An der Seite von Martina Ebm ermittelt das bewährte Kripo-Team: Franz Josef Danner als liebenswürdiger Revierinspektor Kevin Ganslinger und Tanja Raunig als Forensikerin Ulla.

 

Interviews

„Meiberger“ in XXL – Martina Ebm im Interview
Interviews, 19. November 2021
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