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„Live Is Life – Der Himmel soll warten“

„Live Is Life – Der Himmel soll warten“
© ORF
Veröffentlicht:
18.10.2013
Musik, Musik, Musik: In „Live Is Life – Der Himmel soll warten“ rocken Joachim Fuchsberger & Co erneut das Altersheim. Wir sprachen mit ihm über das Altern und die Liebe.

Backstage in der Szene Wien treffen wir Herrn Fuchsberger direkt am Drehort – wenig altersgemäß, aber recht altersgemäß ist der hellwache ältere Herr auch nicht.

tele: Können sich Jung und Alt inspirieren?

Joachim Fuchsberger: Durch meinen Sohn habe ich gelernt, mich mit jungen Menschen zu beschäftigen. Es ist sehr wichtig,  dem zuzuhören, was sie zu sagen haben, statt sie ständig mit alten Erlebnissen vollzulabern. Wir Alten könnten eine Art Navigationsgerät, ein GPS sein für die jungen Leute. Im Sinne von „wenn möglich, bitte wenden“ oder „nächste Abkehrung links“. Die Zeiten ändern sich und man ist gut beraten, wenn man sich mit der Zeit auch ändert.

Von wem haben Sie gelernt?

So wie junge Kollegen mir heute in ihren Drehpausen zuschauen, wie ich arbeite, haben wir das früher auch gemacht, wenn die Top-UFA-Stars die Treppen runterkamen – wir hatten ja  ehrlich gestanden keine Ahnung, wie man so ’ne Treppe runterkommt.

Was ist im Alter wichtig?

Ich will meine Entscheidungen selbst treffen können. Das ist das höchste Gut, über das man im Alter verfügen kann. Die Glieder lassen langsam nach und andere Organe auch, aber der Kopf funktioniert noch. Und man muss sich den Luxus leisten können, nein zu sagen. Und den leiste ich mir.

Zu welchen Projekten sagen Sie nein?

Zu allem, was schlecht ist, keine Qualität hat, nicht mehr die Kriterien erfüllt, mit denen ich aufgewachsen bin. Das Kriterium war früher „gut“. Heute ist das Kriterium „gut genug“.

Wie funktioniert eine glückliche Ehe?

Es kommt nicht auf das Körperliche an, sondern darauf, dass ich sagen kann, bitte gib mir deine Hand, ich brauche sie. Das ist das Geheimnis, der Respekt vor dem Andern. Und ich habe das große Glück, dass ich im 59. Jahr mit einer wundervollen Frau verheiratet sein darf, deren Hand ich sehr oft brauche.

Von Julia Pühringer

Zur Person Joachim "Blacky" Fuchsberger

• Geb. 1927 in Stuttgart
• Seit 1954 mit Schauspielerin Gundula Korte verheiratet
• Erster Erfolg in „08/15“
• Spielte u. a. den Inspektor in den Edgar-Wallace-Filmen und in Heimatfilmen
• Moderator der Olympischen Spiele in München 1972, von „Auf Los geht’s los“ und „Heut’ abend“ sowie „Ja oder Nein“


Interviews

„Live Is Life – Der Himmel soll warten“
Interviews, 18. Oktober 2013
Backstage in der Szene Wien treffen wir Herrn Fuchsberger direkt am Drehort – wenig altersgemäß, aber recht altersgemäß ist der hellwache ältere Herr auch nicht. tele: Können sich Jung und Alt inspirieren? Joachim Fuchsberger: Durch meinen Sohn habe ich gelernt, mich mit jungen Menschen zu beschäf… mehr >
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