0%
 

Martina Ebm im tele-Talk: „Auf Streitigkeiten kann ich verzichten“

Martina Ebm im tele-Talk: „Auf Streitigkeiten kann ich verzichten“
© ORF
Veröffentlicht:
16.03.2018
In der neuen ORF-Komödie „Dennstein & Scharz“ spielt Martina Ebm eine Junganwältin und muss als Gegenspielerin von Maria Happel alle Register ziehen. Wie sie privat über Anwälte denkt, wie sie als Mutter von Zwillingen Job und Beruf auf die Reihe bekommt und sich fit hält, verrät sie im tele-Talk.

Sie ist „Vorstadtweiber“-Star, Mutter von Zwillingen (zwei Buben) und spielt derzeit im Theater an der Josefstadt in „All about Eve“, der Bühnenfassung des Hollywood-Klassikers. In der neuen ORF-Komödie bekommt es Martina Ebm (36) als Anwältin Therese Schwarz mit Maria Happel („Soko Donau“) als Gegenspielerin zu tun. Es geht ums Erben, man sieht sich vor Gericht. Aber es darf auch geschmunzelt werden ...


tele: Wie würden Sie Ihre Rolle – Therese Schwarz – beschreiben? Wie tickt sie, ist sie eine typische Powerfrau?

Martina Ebm: Eindeutig! Powerfrau heißt ja nicht, mit jeder Aktion erfolgreich zu sein. Wie heißt es so schön: Nur durch Niederlagen wird man klug. Und wenn man als Junganwältin so ein gewieftes Gegenüber hat wie die Dennstein, muss man auch einstecken können. Das nächste Mal ist dann die andere dran. Dass Frauen kämpfen können und siegen wollen, das mag ich an dem Film.

tele: Ist die Rolle einer Anwältin bzw. eines Anwalts in einer Komödie eine dankbare, also leicht zu erarbeiten? Wie haben Sie das empfunden?

Martina Ebm: Ob Anwältin, Vorstadtweib und dramatische Heldin, man muss sich auf jede Rolle gut vorbereiten. Schließlich sollen die ZuschauerInnen das Beste bekommen, was man als Schauspielerin zu bieten hat. Ich jedenfalls tauche in jede Rolle intensiv ein, damit ich die Bandbreite der Figur ausschöpfen kann. Wenn dann noch Humor erlaubt, ja sogar erwünscht ist, dann kann man aus dem Vollen schöpfen. Erst Recht, wenn man so eine geniale Partnerin hat wie Maria Happel.

tele: Erbstreitigkeiten sind ja nun keine Seltenheit. Wie sehen Sie das: Völlig normal, wenn Menschen um ihr Recht und ihr Geld kämpfen – oder schrecklich ungustiös?

Martina Ebm: Ich kann auf Streitigkeiten verzichten, auch wenn ich mich gegebenenfalls zu wehren weiß. Neid und Zorn bringen so viel negative Energie in unser aller Leben. Wir sollten immer und immer wieder versuchen, Meinungsverschiedenheiten durch Miteinander-reden zu lösen, idealerweise ohne Anwalt.

tele: Was halten Sie privat von Anwälten? Bewundern Sie clevere, trickreiche Rechtsanwälte, oder sind sie eher ein notwendiges Übel?

Martina Ebm: Anwalt ist ein ehrenwerter und ein anstrengender Beruf. Ich habe größten Respekt vor dem Wissen von Anwälten, das sie noch dazu ständig updaten müssen. Und wer von uns freut sich nicht, wenn er einen Rechtsbeistand hat, der der Gerechtigkeit zum Sieg verhilft, ob in einer Scheidung, einem Nachbarschaftsstreit oder einer Erbschaft. Leider ist ja nicht jeder vernünftig. Und dann sind Anwälte mit Augenmaß gefragt. Natürlich gibt es auch mediale Selbstdarsteller, aber 99 Prozent machen einfach in Ruhe gute Arbeit.

tele: Haben Sie mit Maria Happel zuvor schon zusammengearbeitet? Bei „Soko Donau“ haben sich Ihre Wege ja schon mal gekreuzt?

Martina Ebm: Damals Bei „Soko Donau“ habe ich sie gar nicht kennen gelernt. Wir kannten uns aber flüchtig vom Life Ball, da durften wir beide einen Text vortragen. Da mochte ich sie auf Anhieb. Aber diesmal war’s eine lange und intensive Begegnung. Es war herrlich mit ihr zu spielen – und wir hatten viel Spaß zusammen!

tele: War das eine spezielle Challenge – zwei starke Frauen, die zuerst Gegnerinnen sind und dann zu gemeinsamen Kämpferinnen für die Gerechtigkeit werden?

Martina Ebm: Keine Challenge! Wenn man mit Kolleginnen oder Kollegen spielt, die Vollblutschauspieler sind, dann ist der anstrengendste Dreh, der Tag im Regen oder die dutzendste Wiederholung nur halb so schlimm. Wenn der Funke überspringt, wird alles leichter, auch der Konkurrenzkampf zwischen Frauen!

tele: War der Dreh im Ausseerland eine willkommene Abwechslung zu den „Vorstadtweiber“-Sets? Sind Sie öfter in der Region Bad Aussee, Altaussee, etc.?

Martina Ebm: Ja, war es, denn ich liebe diese Region. Ich komme ja ursprünglich vom Mondsee, daher gab es beim Drehen so ein „Fisch-im-Wasser-Gefühl“. Das Salzkammergut ist meine Oase zum Auftanken, und ich kehre oft und gern in meine ursprüngliche Heimat zurück.

tele: Vor Gericht siegt ja nicht immer die Gerechtigkeit. Sind Sie eine Gerechtigkeitsfanatikerin?

Martina Ebm: Man muss keine Fanatikerin sein, um sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Und auch kein Mahatma Ghandi oder Nelson Mandela. Jeder von uns kann dazu beitragen, dass unsere Welt ein bisschen gerechter wird, wenn er sich für Fairness einsetzt, am Arbeitsplatz, in der Schule, in der Partnerschaft. Ich finde Gerechtigkeit wichtig!

tele: Wie schaffen Sie als junge Mutter den Spagat zwischen Job und Familie, Kindererziehung und vollem Terminplan als Schauspielerin? Gab es in den letzten zwei Jahren Momente, wo Sie sich dachten: Wie schaff ich das jetzt alles?

Martina Ebm: Ja, natürlich gab es diese Momente, das kennt jede Mutter. Aber ich hab eine tolles Netzwerk, eine tolle Familie und einen tollen Partner. Nur gemeinsam sind wir stark. Das gilt im Übrigen für vieles in unserer Gesellschaft!

tele: Man sieht Sie im Film beim Box-Workout. Sie haben eine sportliche Vergangenheit, haben eine Sportschule besucht, Judo als Leistungssport betrieben. Wie halten Sie sich heute fit?

Martina Ebm: Den Kinderwagen über Treppen tragen, die Buben hochheben und hinlegen, wieder hochheben und hinlegen … Aber Scherz beiseite: ich laufe, wann immer es meine Zeit erlaubt, ich mache viel Yoga, ich gehe im Sommer zu Fuß auf die Berge und im Winter auf Skiern. Derzeit natürlich weniger als früher, aber Sport putzt den Kopf durch und macht innerlich frei, das ist ein tolles Gefühl nach langen Proben oder Drehs.

tele: Sie spielen aktuell im Theater an der Josefstadt in „All about Eve“, der Bühnenfassung des Hollywood-Klassikers. Auch ein Intrigenspiel. Sind Intrigen der Stoff, aus dem gute Komödien gestrickt sind?

Martina Ebm: Wenn jemand im Film oder auf der Bühne hereingelegt wird, sieht man gerne zu, denn man hat es so oder so ähnlich schon erlebt, nur ist man diesmal nicht der Betroffene. Dann kann man herzlich lachen oder mit den Figuren mitzittern, etwas lernen, sich vornehmen, das nächste Mal weniger naiv zu sein oder weniger egoistisch, je nachdem. Wir alle lieben Komödien, weil sie uns leichtfüßig durchs Leben helfen.

tele: Was dürfen wir von der nächsten „Vorstadtweiber“-Staffel erwarten, die Dreharbeiten sollen ja noch vor dem Sommer beginnen? Wissen Sie schon, wie es mit Caro weitergeht?

Martina Ebm: Nein leider nicht, die Bücher sind ja erst in Arbeit. Für uns ist der erste Blick ins Drehbuch immer so spannend, weil man dann quasi mit seinem eigenen Schicksal konfrontiert wird. Mal sehen: ich hoffe, Caro bleibt eine starke Figur, die sich weiterentwickelt.

tele: Und wie geht es für Sie nach dem Dreh der vierten „Vorstadtweiber“-Staffel weiter? Neue TV-Rollen, Theater oder mehr Familie?

Martina Ebm: Als Nächstes werde ich Schlagersängerin! (lacht). Nein, keine Sorge, ich werde Helene Fischer keine Konkurrenz machen, ich spiele aber eine Schlagersängerin in „Der Alte“. Da musste ich beim Dreh tatsächlich Schlager singen. Nicht meine Musik, um ehrlich zu sein. Aber es war eine gute Erfahrung. Ansonsten? Mit den Boys herumkutschieren, in die Josefstadt fahren, spielen, Drehbücher lesen, und hoffentlich bald mal ein paar Tage Urlaub machen!


Zum Film:

Dennstein & Schwarz: Fr., 16.3., ORF eins, 20.15 Uhr

Ein erbitterter Erbschaftsstreit sorgt dafür, dass sich die Anwältinnen Therese Schwarz (Martina Ebm) und Paula Dennstein (Maria Happel) in der freien Natur und vor Gericht mit allen Tricks bekämpfen. Der verstorbene Graf Dennstein hat Thereses einstige große Liebe, den Biobauern Fritz (Robert Finster) als unehelichen Sohn mit einem Drittel seines Vermögens bedacht. Die Dennsteins fechten das Testament an, hinter den Kulissen beginnt Gräfin Alexandra (Krista Stadler) ein Intrigenspiel. Doch als die zwei Juristinnen auf wohlgehütete Familiengeheimnisse stoßen, werden sie zu Verbündeten im Dienste der Gerechtigkeit. In weiteren Rollen sind u.a. Johannes Krisch, Enzo Gaier, Maddalena Hirschal und Wolfram Berger zu sehen. Gedreht wurde im Herbst 2017 u. a. in Altaussee, Lassing, Bad Aussee und am Grundlsee.

Interviews

Martina Ebm im tele-Talk: „Auf Streitigkeiten kann ich verzichten“
Interviews, 16. März 2018
Sie ist „Vorstadtweiber“-Star, Mutter von Zwillingen (zwei Buben) und spielt derzeit im Theater an der Josefstadt in „All about Eve“, der Bühnenfassung des Hollywood-Klassikers. In der neuen ORF-Komödie bekommt es Martina Ebm (36) als Anwältin Therese Schwarz mit Maria Happel („Soko Donau“) als Gege… mehr >
10.61.5.115