Xiaos Weg
Drama - CN/KR 2002
Xiao ist ein Wunderkind. Er spielt so gut Geige, dass er Chancen hat, ein international bekannter Solist zu werden. Leider aber lebt er in der tiefsten chinesischen Provinz und deshalb bringt ihn sein Ziehvater Liu Cheng nach Peking, um Xiao an der prestigeträchtigen Musikhochschule einschreiben zu lassen. Das ist aber nicht ganz einfach: Wer hier studieren will, braucht nicht nur Talent, sondern auch Geld und die richtigen Bekannten. Cheng, der ebenso einfach gestrickt wie beharrlich ist, erreicht sein Ziel schließlich gegen alle Widerstände und verschafft dem pubertierenden Jüngling einen Ausbildungsplatz. Doch Xiao interessiert sich viel mehr für das pulsierende Leben auf den Straßen der Hauptstadt und verliebt sich schließlich in das schöne Callgirl Lili. Schließlich versetzt er sogar seine Geige, um der materialistisch orientierten jungen Frau ein Geschenk kaufen zu können.Regisseur Chen Kaige, der in seiner Jugend selbst Geigenunterricht genommen hat und hier den arroganten Violinprofessor Yu spielt, zeigte schon mit Filmen wie Lebewohl, meine Konkubine und Die Weissagung des Meisters seine Vorliebe für musikalische Themen. In Xiaos Weg konfrontiert er die Komplexität und emotionale Tiefe klassischer Musik mit der gefühlsleeren Großstadt, in der echte Kommunikation nicht mehr stattfindet, weil jeder genug damit zu tun hat, in sein Handy zu brüllen und dem dummen Geld nachzujagen. Die schönen Bilder und bewegenden Szenen, mit denen Kaige seine Geschichte inszeniert, machen sie zwar nicht zum Instant-Klassiker, aber immerhin zu einer intelligenten Übung für die Tränendrüsen.