
Tropic Thunder - Hol dir die volle Dröhnung
Actionkomödie - USA/GB/D 2008 - 107
Ein Kriegsfilm ist kein Kindergeburtstag, das musste einst schon Francis Ford Coppola beim desaströsen Tropen-Dreh von „Apocalypse Now“ einsehen. In „Tropic Thunder“ reißt Regisseur Cockburn (Steve Coogan) der Geduldsfaden, nachdem ein patscherter Special-Effects-Typ das halbe Budget in die Luft gejagt hat. Er schickt seine anstrengenden Hauptdarsteller – den fünffachen Oscar-Preisträger Kirk Lazarus (Robert Downey Jr.), den durch Furz-Witz-Komödien bekannt gewordenen Jeff Portnoy (Jack Black), Action-Held Tugg Speedman (Ben Stiller) und Rapper Alpa Chino (Brandon T. Jackson) – in den Dschungel. Sie sollen dort vor versteckten Kameras drehen. Sagt man ihnen. Guerilla-Stil Die Starallüren der Vier verschwinden rasch im Sumpf zwischen echter Botanik und ebenso echten Bösewichten. Das überreißen die Schauspieler allerdings erst, als sie von den schlecht gelaunten Gehilfen der Druglords verschleppt werden. Uniformierte könnten denen nämlich gefährlich werden. Während Portnoy in Gefangenschaft gleich ein doppeltes Drogenproblem hat, muss Speedman seine Lebensrolle als Behinderter wieder und wieder spielen – die Drogenbosse haben seinen berühmtesten Film nämlich auf Video. Good Morning Hollywood Schön, wenn sich Hollywood einmal wieder selbst auf die Schaufel nimmt. Robert Downey Jr. glänzt als schwarz gefärbter Schauspieler, dessen Südstaatenakzent schwerer ist als der jedes echten Schwarzen, Nick Nolte und Tom Cruise überraschen mit haarsträubenden Gastauftritten. Vor allem die boshaften Trailer-Persiflagen machen „Tropic Thunder“ zu einem höchst erhellenden Vergnügen für Cineasten – und für alle anderen auch.