Gods And Monsters
Psychodrama - USA/GB 1998
James Whale, Regisseur der Filme Frankenstein und Bride of Frankenstein, ist eine Legende aus Hollywoods Goldenem Zeitalter. Sein Tod ist bis heute mysteriös geblieben - man fand den Nichtschwimmer 1957 elegant gekleidet in seinem Swimming-Pool treibend. Whale hatte sich Zeit seines Lebens offen zur Homosexualität bekannt und war deshalb gesellschaftlich geächtet; in seinem Luxus-Anwesen waren bis zuletzt zahlreiche hübsche junge Männer zu Gast gewesen.Bill Condon erzählt in Gods And Monsters die fiktive Geschichte der letzten Tage Whales. Geschwächt von einem Gehirnschlag, der ihm Halluzinationen und wiederkehrende Flashbacks verursacht, macht sich Whale (genial britisch: Ian McKellen) an seinen proletarischen Junggärtner Clayton Boone (nicht weniger gut: Mumien-Jäger Brendan Fraser) heran. Whale plant, den homophoben Boone dazu zu provozieren, ihn umzubringen, indem er ihm deutliche Avancen macht er will seinen (ohnehin bevorstehenden) Tod ein letztes Mal kunstvoll inszenieren. Als er es aber schließlich darauf anlegt, sind Boones freundschaftliche Gefühle für den klugen alten Mann bereits zu tief, als dass er wirklich zuschlagen könnte... Gods And Monsters ist ein Musterbeispiel für psychologische Tiefe und Schauspielkunst alter Schule; Dialoge und Charaktäre zergehen förmlich auf der Zunge. Bill Condon inszeniert gekonnt und nuancenreich. Horror-Kultfilmer Clive Barker (Hellraiser) war übrigens ausführender Produzent.