Onegin - Eine Liebe in St. Petersburg
Liebesfilm - GB/USA 1999 - 106
Der desillusionierte, zynische Adelige Evgeny Onegin, angesehenes, aber gelangweiltes Mitglied der Petersburger Society zur Zarenzeit, erbt ein großes Herrenhaus samt umliegender Ländereien von seinem Onkel. Er beschließt, eine zeitlang auf dem Lande zu verweilen. Schnell schließt der junge Vladimir (Toby Stevens) Freundschaft mit ihm und führt ihn bei der Familie Larina ein. Madame Larinas Tochter Olga ist Vladimirs Verlobte. Die jüngere Tatyana (Liv Tyler) hat sich von Onegins Onkel stets Bücher ausgeliehen, und weil sie gerne dabei bleiben würde, ergibt sich näherer Kontakt zwischen ihr und Onegin. Tatyana verliebt sich unsterblich in ihn, er aber weist sie zurück, weil er für die Landbevölkerung letztendlich doch nur Verachtung und Arroganz übrig hat. Als sich die beiden Jahre später in Petersburg wiedertreffen, wendet sich das Blatt. Nun verzehrt sich Onegin nach Tatyana. Diese aber hat seinem Cousin bereits ewige Treue geschworen...Die unglückliche Liebesgeschichte stammt aus der Feder Alexander Puschkins; sein Versroman ist vor allem als Oper weithin bekannt. Die britische Schauspieler- und Künstler-Dynastie Fiennes bestreitet hier einen höchst ambitionierten Versuch der filmischen Umsetzung. Martha Fiennes führt Regie, Magnus Fiennes komponierte die Musik, Ralph und Sophie Fiennes spielen Rollen. Die feinsinnige, detaillierte Rekonstruktion des alten Russland sowie die hervorragende Kunstfertigkeit bei Schnitt, Kamera und Regie machen diesen Film zu einem cineastischen Augenschmaus. Und die Emotionen sind, weil nicht so manipulativ wie bei Hollywood-Schinken, angenehm wahrhaftig.