Die Müßiggänger
Komödie - I/F 1953 - 104
Ich war erst siebzehn, als ich Rimini verließ, erinnert sich Federico Fellini im Memoirenband Ich Fellini (Herbig Verlag). Zu diesen jungen Männern, die an Straßenecken herumhingen, zu diesen Herzensbrechern, die ich in ,Die Müßiggänger porträtierte, gehörte ich nicht, aber ich beobachtete sie aus der Ferne. Sie waren älter als ich, und deshalb hatten wir wenig miteinander gemein. Aber ich zeige in diesem Film das, was ich von ihnen und ihrem Leben wußte oder mir vorstellte. Das Leben in Rimini verlief für einen jungen Mann träge, provinziell, glanzlos und langweilig, ohne die mindeste kulturelle Anregung. Ein Abend war wie der andere. Diese großen Kälber (= die wörtliche Übersetzung des italienischen Originaltitels ,I vitelloni) sind noch nicht entwöhnt, aber durchaus schon fähig, sich selbst in die Klemme zu bringen. Fausto ist fähig, ein Kind zu zeugen, aber unfähig, ihm ein Vater zu sein. Alberto stellt fest: Wir sind alle Nieten. Nur Moraldo, der Beobachter, tut etwas, um aus diesem einschläfernden Leben herauszukommen. Er trifft die einzig mögliche Wahl: Er geht fort.