Spiele Leben
Drama - Ö/CH 2005 - 98
Kurt (Georg Friedrich) ist ein Ungustl. Ein Vorstadt-Strizzi, der das Glücksspiel ins Zentrum seines Lebens stellt, der Rest ist ihm egal. Wenn Kurt verliert, und das passiert immer öfter, lügt, betrügt, bestiehlt er seinen Vater, seine Freundin, eigentlich jeden, der das Pech hat, seinen Weg zu kreuzen. Oder er macht Schulden. Die natürlich nie beglichen werden.Tanja (Birgit Minichmayr) ist auch nicht gerade eine Frau vom Feinsten. Drogenabhängig, durchgedreht, dauernervend. Aber mit Kurt kommt sie gut aus. Der hat nämlich sein System geändert. Seit einer merkwürdigen Begegnung im Casino macht er jede Entscheidung seines Lebens vom Würfel abhängig. So weiß keiner, was im nächsten Moment passieren wird. Adrenalin pur. Aufregung total. Verantwortung null. Finden beide super. Kann natürlich leicht außer Kontrolle geraten, so ein Alltag, der nur von Zocken und vom Zufall bestimmt ist.Antonin Svoboda hat der sozialen Tristesse, die den österreichischen Kinofilm der Gegenwart charakterisiert, einen auffrisierten Motor verpasst. Zwar ist die Welt (und Wien im ganz Besonderen) immer noch ein Ort, wo das Leben hart und der Mensch als solcher eine Krätzen ist aber zumindest hat der existenzielle Tiefflug so viel Schwung, dass man als Zuschauer schon kurz außer Atem kommen kann. Man fängt sich allerdings auch sehr schnell wieder. Das ist der Nachteil an Spiele Leben.