The Ring 2
Horrorfilm - USA 2005
Ring, das Original, das weiß mittlerweile die ganze filminteressierte westliche Welt, bescherte dem japanischen Horrorfilm eine unglaubliche Renaissance und war unwahrscheinlich gruselig. Die diversen Fortsetzungen, Remakes und TV-Serien-Adaptionen, ganz zu schweigen von den vielen asiatischen Plagiaten, konnten schon viel weniger überzeugen. Und das US-Remake von Regisseur Gore Verbinsky war für amerikanische Verhältnisse zwar ganz ordentlich, aber in keinem Augenblick wirklich unheimlich (vor allem, wenn man das Original gesehen hat).Was überlegt man sich also in den amerikanischen Produzentenbüros? Holen wir uns doch Hideo Nakata her, denkt sich da einer aus, den Mann, der den ersten und allerbesten Teil in Japan gedreht hat! Lassen wir ihn in Amerika, mit der Hauptdarstellerin aus des Remakes erster Folge (Naomi Watts), einen zweiten Ring-Verschnitt drehen. Muss ja irgendwie gut werden. Und dann noch die Credibility!Doch Hollywood versucht zu denken, und Gott muss gnadenlos lenken. Er wird halt einfach dagegen gewesen sein, dass Nakata in den USA einen guten Film zusammenbringt, also ließ er ihn den Ring-Mythos um die dämonisch-unglückliche Samara (das Mädchen aus dem Brunnen) völlig zerstören und aus dem Reststoff eine völlig hanebüchene Familiengruselgeschichte basteln, in der eine Mutter ihr Kind vor dem plötzlich ziemlich belanglos gewordenen Fluch schützen muss. Schade. Jetzt darf man schon nicht nur niemals auch nur einen japanischen Horrorfilm gesehen haben, um an diesem Topfen Gefallen finden zu können, sondern auch die besseren Genrevertreter aus anderer Herren Länder nicht kennen.