Der wilde Schlag meines Herzens
Actionfilm - F 2005
Klavierspielen müsste man können Und Kultfilme kennen solche wie Fingers von James Toback zum Beispiel, der bei Cineasten schon deswegen als Klassiker gilt, weil ihn außer ihnen kaum jemand gesehen hat. Egal, für ein Remake eignet sich auch dieser einst mit Harvey Keitel verfilmte Stoff. Und da es ein Remake aus Frankreich ist, bleibt uns wenigstens die übliche Hollywood-Verwässerung erspart.Romain Duris, der neue Franzosen-Star, spielt in Der wilde Schlag meines Herzens Tom, den Sohn eines Immobilienmaklers. Er ist selbst im Geschäft des Vaters tätig, und dort gehts nun einmal nicht seriös zu: Toms Aufgabe besteht oft darin, widerspenstige Mieter mit bösen Tricks und Gewalt aus so genannten Objekten zu vertreiben, die dann teuer weitervermietet werden können. Nach dem brutalen Arbeitsalltag entspannt er sich dann mit Schnaps, Kokain und wilden Disco-Beats.Kann so ein Mensch denn wirklich schlecht sein? Aber nein in Wahrheit wohnt eine sensible Seele in ihm, die nur irgendwie wieder raus möchte. Es war der Tod seiner Mutter, der ihn zum Ungustl gemacht hat, und es ist das Klavierspielen, das ihn wieder in einen Menschen verwandeln soll. Als er beginnt, bei einer hübschen Chinesin Unterricht an den Tasten zu nehmen, ändert sich sein Leben. Bald ist er besessen von der Kunst, verliebt sich, möchte alles anders machen. Aber da ist noch seine frühere Existenz im Weg, und der Konflikt kulminiert im Mord an seinem Vater. Als Tom zwei Jahre später Konzertmanager und mit seiner Klavierlehrerin verheiratet ist, bekommt er den Mörder plötzlich in die Finger. Und dann muss er sich entscheiden.Dass Regisseur Jacques Audiard es schafft, diese schon einmal verfilmte gute Geschichte noch einmal so gut und packend zu erzählen, ohne dabei billige Effekte in Anspruch zu nehmen, ist ihm hoch anzurechnen. Er hätte es wirklich verdient, dass Der wilde Schlag meines Herzens kein Kultklassiker wird