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Di, 04.06.2024 | 02:00-02:30 | NDR

NDR Kultur - Das Journal

Magazin, D 2024

Wohnen als Ware: der Dokumentarfilm "Sold City" Investoren und große Wohnkonzerne drängen in die Städte: Sie kaufen im großen Umfang Mietwohnungen, um damit möglichst viel Gewinn zu machen. Einige Wohnungen werden in Eigentum umgewandelt, andere modernisiert und dann deutlich teurer als vorher vermietet. Für viele Normalverdiener ist Wohnen in der City nicht mehr oder nur schwer bezahlbar. Es gibt _ laut einer Studie aus dem Januar _ immer weniger Sozialwohnungen, der Mieterschutz wurde geschwächt. Dabei sollte Wohnen ein Menschenrecht sein. Die Hamburger Regisseure Leslie Franke und Herdolor Lorenz zeigen erschreckende Beispiele in ihrem Dokumentarfilm "Sold City _ Wenn Wohnen zur Ware wird" (Premiere: 2. Juni, Kinostart: 6. Juni). Aber sie stellen auch Menschen und Initiativen vor, die sich wehren, damit Wohnen für alle bezahlbar wird. Vor der Europawahl: wie Einsamkeit zu rechter Gesinnung führen kann Am 9. Juni 2024 wird in Europa gewählt, und im Vorfeld warnen demokratische Politiker*innen vor einem Rechtsruck. Wie kommt es, dass (rechts-)populistische Parteien nach derzeitigen Erwartungen einen Zulauf haben? Eine Ursache könnte das Gefühl der Einsamkeit sein. Berthold Vogel von der Georg-August-Universität Göttingen hat untersucht, wie Ressentiments mit Einsamkeit zusammenhängen und wie populistische Parteien das für sich nutzen. Je stärker sich soziale Bindungen auflösen, je mehr Menschen sich isoliert fühlen, desto misstrauischer werden sie gegenüber staatlichen Institutionen und desto anfälliger für rechte Parolen. "NDR Kultur _ Das Journal" spricht mit Berthold Vogel. Gerade ist das Buch "Einsamkeit und Ressentiment" (Hamburger Edition) erschienen, das er gemeinsam mit Jens Kersten und Claudia Neu geschrieben hat. Sexarbeit in der Nazizeit: Gedenkstein für verfolgte Prostituierte Am 2. Juni wird der Internationale Hurentag gefeiert. Die Herbertstraße, Hamburgs verruchte Bordellgasse, ist berühmt für Halligalli und Amüsement. Aber kaum einer weiß, dass die Sichtschutztore von den Nazis errichtet wurden. Im Dritten Reich kontrollierte der Staat die Prostitution. Die Frauen, die hier arbeiteten, wurden kaserniert und überwacht. Der Verein Lebendiges Kulturerbe St. Pauli und der Pfarrer der Kirchengemeinde wollen nun an die Schicksale verfolgter Prostituierter erinnern. Sophie Gotthardt und Johanna (Otto) Kohlmann arbeiteten 1940 als Sexarbeiterinnen in der Herbertstraße. Die beiden waren ein lesbisches Paar. Sie wurden von den Nazis unter Druck gesetzt, ausgegrenzt und am Ende nach Auschwitz deportiert. Im Herbst soll ein "Stolperbordstein" errichtet werden und Barcodes an den Toren verweisen auf ihre Geschichten. Streit um das angemessene Erinnern: das neue Gedenkstättenkonzept von Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), Staatsministerin für Kultur und Medien Gleich zu Beginn ihrer Amtszeit hat Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien (Bündnis 90/Die Grünen), betont, wie wichtig ihr die deutsche Erinnerungskultur ist und die Aufgabe formuliert: "sich in die Zukunft erinnern". Jetzt legt sie ein neues Gedenkstättenkonzept des Bundes vor. Sie will zeitgemäßes Erinnern _ und neben dem Gedenken an die nationalsozialistische Diktatur und die SED-Zeit auch dem Kolonialismus, der Demokratiegeschichte und Migrationsbiografien Raum geben. Kaum war der Entwurf veröffentlicht, hagelte es sofort Kritik. Jetzt soll es einen Runden Tisch im BKM geben. "NDR Kultur _ Das Journal" spricht vorab mit den Kritikern und der Staatsministerin für Kultur und Medien. Eine Musikszene zwischen Pop und Politik: Dokumentation über "Die Hamburger Schule" Deutschsprachige Texte mit intellektuellem Anspruch, Gitarrenrock mit Gesellschaftskritik und eine ganz eigene Coolness: Die sogenannte Hamburger Schule ist eine der bedeutendsten Musikrichtungen der deutschen Popmusikgeschichte. Tocotronic, Blumfeld, Die Sterne, Die Braut haut ins Auge oder die Goldenen Zitronen, sie gehörten zu den wichtigsten deutschsprachigen Bands in den 1990er-Jahre

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