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So, 02.06.2024 | 12:30-13:00 | ORF 2

Orientierung

"Seele Europas": Kirche und die EU: Mitten im EU-Regierungsviertel in Brüssel steht die "Chapel for Europe", eine kleine Kapelle. Sie ist Teil eines ehemaligen Frauenklosters, in dem heute ein Besucherzentrum, die Bibliothek der EU-Kommission und ein Kindergarten beherbergt sind. Das kleine Gotteshaus soll offen für alle sein, die EU-Kapelle steht für ökumenische Zusammenarbeit und interreligiösen Dialog. Die römisch-katholische Kirche ist im Brüsseler EU-Betrieb durch die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) vertreten und nimmt aktiv am politischen Dialog teil. So betont die COMECE die Wichtigkeit von Menschenwürde und katholischer Soziallehre. Sandra Szabo hat im Rahmen einer Pressereise Brüssel besucht. Migrationsdruck: Lokalaugenschein an der EU-Außengrenze: Vor wenigen Wochen hat sich die EU auf ein neues Asyl- und Migrationsabkommen geeinigt, das die Migration steuern und Schleusenkriminalität eindämmen soll. Ein Teil davon sind Anhaltezentren an den EU-Außengrenzen wie das umstrittene Lager Lipa in Bosnien und Herzegowina. Shoura Hashemi, Geschäftsführerin von Amnesty International Austria, Menschenrechtsaktivist Daniel Landau und Völkerrechtsexperte Ralph Janik waren zu einem Lokalaugenschein vor Ort. Sie warnen, trotz des Migrationsdrucks Menschenrechte nicht außen vor zu lassen. Marcus Marschalek hat sie begleitet. Schweres Los: Homosexualität in Tansania: In diesen Wochen begeht die Gay-Community die Vienna Pride – mit der Regenbogenparade am 8. Juni als Höhepunkt. Veranstaltungen wie diese sind in Tansania nicht möglich. Homosexualität ist gesetzlich verboten, 95 Prozent der Bevölkerung lehnen sie ab. Kardinal Polycarp Pengo, der Alterzbischof von Dar es Salaam, hat Homosexualität mehrfach als eine der "schwersten Sünden auf Erden" bezeichnet. Trotzdem gibt es Organisationen, die sich um Akzeptanz der LGBTQ-Community und Hilfe für Betroffene bemühen. "LGBT Voice Tanzania" ist eine von ihnen. Bei allem, was sie tun, stehen ihre Aktivistinnen und Aktivisten mit einem Fuß vor Gericht. Homosexuelle Partnerschaften zu segnen, wie es ein weltweit diskutiertes Dokument des Vatikan nahelegt, ist in Tansania schwer vorstellbar. Dennoch gibt es auch Priester, die sich für Homosexuelle einsetzen. Christian Rathner mit einem Lokalaugenschein. Naheverhältnis: Franz Kafka und das Judentum: Er zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts, sein Werk zum Kanon der Weltliteratur: Franz Kafka. Sein Verhältnis zum Judentum hat ihn ein Leben lang beschäftigt. Doch es war in erster Linie sein Freund und Förderer Max Brod, der das Jüdische von Kafkas Werk bemerkt und akzentuiert hat. Als Erwachsener lernte Kafka Hebräisch und obwohl er kein Zionist war, spielte er Zeit seines Lebens mit dem Gedanken, nach Palästina auszuwandern. Doch sein schlechter Gesundheitszustand machte eine Reise unmöglich. Vor 100 Jahren, am 3. Juni 1924, starb Franz Kafka im Sanatorium in Kierling, nahe bei Wien. Eine Spurensuche nach den jüdischen Wurzeln in Kafkas Werk von Karoline Thaler.

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10.61.5.113