Spielräume

Eine scheppernde Resonatorgitarre ist es bei Charlie Parr aus Minnesota, ein Banjo bei Kaia Kater aus Toronto, die väterliche Wurzeln in Grenada hat _ zwei erdige Leib- und Seeleninstrumente also als Ausgangs- und Angelpunkt für Songwriting in Tradition und Geist der sogenannten Rootsmusik. Doch dieses Songwriting steht thematisch wie musikalisch stets voll und ganz in der Gegenwart, ist persönlich, politisch und poetisch. Sowohl Charlie Parr als auch Kaia Kater können problemlos Konzerte wie Studioaufnahmen auch ganz allein mit ihrem Gesang und ihrem Instrument füllen (Charlie Parr tut dies seit einem Vierteljahrhundert), doch bei ihren aktuellen Alben haben sich beide für vergleichsweise üppige Arrangements entschieden, die verblüffen und verzaubern. "Little Sun" von Charlie Parr ist im März beim Label Smithsonian Folkways erschienen, Kaia Katers "Strange Medicine" wurde bei Free Dirt Records veröffentlicht und ist hierzulande ab 14. Juni erhältlich.