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Do, 30.05.2024 | 05:30-05:55 | SF1

Kulturplatz

Der Rausch ist ein Zustand, der vom Normalbefinden, also der Nüchternheit, in angenehmer Art und Weise abweicht. Der 22-jährige Schweizer Künstler Noah di Bettschen malt Bilder, die wie im Rausch entstehen, so scheint es jedenfalls. Der Maler hat selbst Erfahrungen mit dem Rausch durch Substanzen, sein Vater starb, als er ein kleiner Junge war. Was Noah lange nicht wusste, war, dass dieser schmerzhaft vermisste Vater zuvor mehr als 25 Jahre heroinsüchtig war. Das machte etwas mit dem Jugendlichen Noah, über eigene Abstürze und Ekzesse fand er schliesslich zur Malerei. Seine berührende Geschichte erzählt er Eva Wannenmacher in seinem Atelier. Beim Rausch durch Substanzen geht es aber immer auch um Drogenpolitik. Die Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland ist darum ein erster Erfolg, meint die Historikerin Helena Barop in ihrem Buch "Der grosse Rausch" in dem sie sich mit der Historie von Rausch befasst, aber auch mit der Frage, wie seit mehr als einem Jahrhundert Macht und Druck mit der Politik um legale und illegale Drogen gemacht wird. Dabei würde vieles entspannter, so meint sie, wenn Drogen legalisiert würden. Doch warum sucht der Mensch immer wieder den Rausch. Psychiater und Neurowissenschaftler Gregor Hasler von der Uni Fribourg hat dazu seine eigene Theorie. Er beschäftigt sich schon lange mit dem Thema und ist Vorreiter in der Psychotherapie mit LSD; MDMA und Cannabis. Warum die Schweiz in puncto Drogen ebenfalls eine Vorreiterposition hat und warum der Mensch sich immer wieder berauscht, zeigt "Kulturplatz".

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