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Di, 21.05.2024 | 05:20-06:05 | ARTE

28 Minuten

Magazin, F 2023

Der Schriftstellere Mathieu Simonet engagiert sich für den Schutz der Wolken In der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember 2004 lernte Mathieu in einem Nachtclub Benoît kennen. Zur gleichen Zeit löste am anderen Ende der Welt ein Erdbeben einen Tsunami aus, der mehr als 200.000 Menschen das Leben kostete. Haben die zwischen den beiden jungen Männern gewechselten Worte eine Kettenreaktion ausgelöst, die in dieser Katastrophe endete? Das ist die Ausgangssituation in dem neuesten Buch des Romanautors Mathieu Simonet mit dem Titel La fin des nuages. "Ich stelle mir vor, dass Benoît mich um 0.58 Uhr und 52 Sekunden angesprochen hat, eine Sekunde vor dem Erdbeben, und dass seine Worte ausgereicht haben, um einen "Schmetterlingseffekt" zu erzeugen." Es handelt sich um eine persönliche, poetische und pädagogische Erzählung seiner Liebesgeschichte mit Benoît _ seinem 2020 verstorbenen Lebensgefährten -, in der meteorologische Phänomene eine große Bedeutung haben. Als Organisator eines Open-Air-Musikfestivals, des Fnac-Live-Festivals, verfolgte dieser jeden Tag den Wetterbericht, in der Hoffnung auf einen wolkenlosen Himmel. Mathieu Simonet stellte sich daraufhin eine grundlegende Frage: Wem gehören die Wolken? Er ist heute bei uns im Studio zu Gast. Steht Neukaledonien am Rande eines Bürgerkriegs? "Aufständische Lage", "Bürgerkriegsklima" und "Ausnahmezustand": Innerhalb weniger Stunden scheint Neukaledonien vierzig Jahre in die Zeit zurückversetzt worden zu sein, als die Gewalt zwischen indigenen und französischstämmigen Einwohnern ihren Höhepunkt erreichte. Nach zwei aufeinanderfolgenden Nächten der Unruhen ist die Bilanz schwer: vier Tote, darunter ein Gendarm, Hunderte von Verletzten, in Brand gesteckte Fahrzeuge, trotz Ausgangssperre geplünderte Geschäfte, die Armee wurde eingesetzt, das Netzwerk TikTok verboten, ganze Viertel abgeriegelt. Hintergrund der Gewaltausbrüche war die Prüfung einer Verfassungsreform, mit der das Wahlrecht für die Provinzwahlen auf alle gebürtigen Kaledonier sowie für Einwohner, die seit mindestens zehn Jahren im Land leben, ausgeweitet werden sollte _ derzeit darf nur jeder fünfte Wähler an den Provinzwahlen teilnehmen. Die Unabhängigkeitsbewegung FLNKS sieht in der Reform eine weitere Schwächung des Kanak-Volkes und die Gefahr einer erneuten Kolonialisierung der Inselgruppe _ und die Aufrechterhaltung des Status als französisches Überseegebiet. Steht Neukaledonien erneut am Rande eines Bürgerkriegs? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen. Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau.

Originaltitel:
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