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Detailbild Abenteuer Kanu-Tour
So, 19.05.2024 | 15:00-15:30 | NDR

Abenteuer Kanu-Tour

Die Feldberger Seenlandschaft
Reportage, D 2021

Tiefe, klare Seen in einer von Eiszeitgletschern geformten, urtümlichen Landschaft: Das Paddelrevier Feldberger Seenlandschaft. Paradiesisch, finden die NDR Moderatoren Nina Zimmermann und Christian Haacke. Ein Mosaik von Wasserflächen, teils 60 Meter tief, im südöstlichen Zipfel Mecklenburg-Vorpommerns. Hier geht es nicht darum "Strecke zu machen" oder gegen Strömungen anzukämpfen, sondern mit allen Sinnen die Schönheit von Natur und Landschaft aufzunehmen. "Himmelseen", so nennt der Volksmund die Wasserlandschaft. Zum einen, weil kein Zufluss sie speist, sondern nur der Regen, der vom Himmel fällt. Zum anderen, weil sich Wolken und Uferlandschaft in den Seen spiegeln. Dreh- und Angelpunkt ist der alte Kurort Feldberg. Hier leihen sich Nina und Christian einen Kanadier und setzen ihn am Nordufer des Breiten Luzins ein. Obwohl die beiden keine geübten Paddler sind, geht es nach wenigen Metern erstaunlich gut voran. Der ruhige See macht es möglich: ein ideales Kanugebiet für Anfänger oder Familien mit kleineren Kindern. Nach dreieinhalb Kilometern führt eine im Schilf versteckte schmale Durchfahrt in den Haussee. Das ist so etwas wie die "Badewanne" für die Feldberger, allerdings in XXL, mit Platz für wunderschöne Bootshäuser, Campingflächen und einer Wasserskianlage. Zu DDR-Zeiten trainierten hier die ostdeutschen Champions, heutzutage ist sie eine Gaudi für alle. Immer montags darf den ganzen Sommer über jeder probieren, sich auf den Brettern zu halten. Was bei Profis elegant und mühelos aussieht, entpuppt sich für Christian Haacke allerdings als enorme Herausforderung. Seine Bestzeit auf dem Wasser: fünf Sekunden. Nina Zimmermann kommentiert sein sportliches Versagen mit liebevollen Frotzeleien. Wie heißt es so schön? Schadenfreude ist die schönste Freude. Am zweiten Tag der Tour geht es von Feldberg aus durch den Seerosenkanal in den Schmalen Luzin. Mit sieben Kilometer ist er doppelt so lang wie der Breite Luzin und schon seit den Tagen der letzten Mecklenburger Herzöge ein Naturreservat. Etwa auf halbem Weg machen Nina und Christan Halt, um mit der Luzin-Fähre zum Hullerbusch überzusetzen. Schnacken statt paddeln: mit einem Mecklenburger Original. Seit mehr als 15 Jahren holt Thomas Voigtländer Ausflügler vom Westufer in die Abgeschiedenheit der Schäferweide auf der Ostseite. Das Pommersche Landschaf grast friedlich im Schutz von Hütehund und Eseln. "Die sind so groß, dass sie selbst Wölfen Angst machen", erklärt Schäferin Monja Pattay. Zurück auf dem Wasser wartet der Höhepunkt der Tour: ein Tauchgang in die Tiefen des Schmalen Luzins. Premiere für Nina und Christian. Seit Jahren bietet die Tauchschule Feldberg Schnupperkurse für Unterwasserneulinge. Mit Maske und Sauerstoffflasche geht es in die Tiefe. Das Wurzelwerk der versunkenen Bäume bildet den Nährboden für Süßwasserschwämme, den Korallen des Nordens. Sie sind Ausweis für die gute Wasserqualität, was sich auch im Fischbestand zeigt. Weiter geht es zum Ziel der Reise: dem Örtchen Carwitz, ausgestattet mit Badestrand und Campingplatz, den die Gäste am liebsten verschweigen würden. "Das ist so schön hier. Wir wollen, dass hier niemand herfindet, damit das immer so bleibt." Die Chancen dafür stehen allerdings nicht gut. Carwitz ist berühmt, sogar weltbekannt. Schließlich steht das Haus des Skandalschriftstellers Hans Fallada hier, in dem heute ein Museum ist. Knapp ein Dutzend Jahre hatte der Autor von "Kleiner Mann, was nun?" und "Bauern, Bonzen und Bomben" hier zugebracht, war sogar kurzzeitig Bürgermeister von Feldberg. Natur, Kultur, Wassersport: die Feldberger Seenlandschaft ist ein wunderschönes Reiseziel, was sich am besten mit dem Kanu erkunden lässt. Und erstaunlicherweise ist die Gegend noch immer frei von Massentourismus.

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