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Detailbild Rituale des Lebens
Di, 14.05.2024 | 16:55-17:50 | ARTE

Rituale des Lebens

Erwachsen werden

Jugendliche bewegen sich zwischen der Kinder- und der Erwachsenenwelt. Da diese Phase von vielen Unsicherheiten geprägt ist, haben zahlreiche Kulturen Rituale entwickelt, die Halt bieten _ mitunter aber auch ziemlich gewaltvoll sein können. In dieser Folge zeigt Anne-Sylvie Malbrancke zwei Rituale, die den Übergang vom Kindes- zum Erwachsenenalter darstellen. In Papua-Neuguinea lebt Leah mit ihren Eltern im Dorf Yanget am Fluss Sepik. Sie ist 23 Jahre alt und bereitet sich darauf vor, ihren Körper mit Hunderten Einschnitten zu versehen, um dem heiligen Ahnentier ihres Volkes _ dem Krokodil _ zu ähneln. Sobald ihr Blut fließt, gilt sie als erwachsen. Das Ritual ist äußerst schmerzhaft und bildet eine seltene Ausnahme, denn in den meisten Kulturen findet der Übergang zum Frausein weitaus früher mit der einsetzenden Menstruation statt. In Europa wird der Eintritt ins Erwachsenenalter nur noch selten gefeiert, die Jugendphase zieht sich immer weiter in die Länge. Im Nordosten Portugals wird der Eintritt ins Mannesalter noch ritualisiert vollzogen. In der abgelegenen Region Alto Trás-os-Montes waren einige Dörfer noch bis zum Ende des 20. Jahrhunderts vom Rest des Landes abgeschnitten. Hier findet in der Weihnachtszeit das Fest der jungen Männer statt. Der 15-jährige Fabio und die anderen Junggesellen seines Dorfes verkleiden sich als teuflische "Caretos", um junge Frauen mit luftgefüllten Blasen zu attackieren. Dieses Schauspiel einer exzessiven Männlichkeit markiert den Übergang zum Erwachsensein.

Originaltitel:
Vivre
Regie:
Joséphine Duteuil, Agnès Molia

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10.61.5.114