Die Gärtnerin von Versailles
Ein Traumschloss ohne herrliches Grün drumherum? Unvorstellbar! Auch das berühmte Schloss Versailles, das Sonnenkönig Louis XIV (Alan Rickman, auch Regie) Ende des 17. Jahrhunderts aus dem Boden stampfen lässt, muss erst durch Parkanlagen und Blumenbeete behübscht werden, um den Ansprüchen eines königlichen Märchenpalasts zu genügen. André Le Nôtre (Matthias Schoenaerts), der oberste Gartenarchitekt des Königs, soll diese Aufgabe stemmen – und der will die exklusive Gartengestaltung natürlich nur den besten Gärtnern des Landes anvertrauen. Als einzige Frau kommt die Witwe Sabine De Barra (Kate Winslet) in die Endauswahl. Während die männliche Kollegenschaft auf traditionelle Begrünung mit möglichst exakter Formgebung setzt, überrascht Sabine mit ihrem unkonventionellem Zugang: sie will den Parkanlagen mit Verspieltheit und Chaos (Originaltitel: „A Little Chaos“) natürliche Schönheit einpflanzen. Dass sie damit bei den neidischen Kollegen aneckt und in Intrigen bei Hof hineingezogen wird, ist eine Sache. Schwerer wiegt, dass zwischen ihr und dem unglücklich verheirateten Le Nôtre Gefühle aufkeimen und dessen Frau (Helen McCrory) davon Wind bekommt … Obwohl die Rolle der unangepassten Gärtnerin Sabine eine rein fiktive ist, überzeugt Alan Rickmans (Severus Snape aus den „Harry Potter“-Filmen) zweite Regiearbeit als charmanter, toll ausgestatteter Kostümfilm, dem allerdings ein bisschen mehr Esprit gut getan hätte.
