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Sa, 27.04.2024 | 17:25-18:20 | ARTE

ARTE Reportage

(1): Afghanistan: Radio Begum, nur für Frauen Der Sender Radio Begum ist die Stimme der afghanischen Frauen, eine Insel der Freiheit im Land der Taliban. Seit ihrer Machtübernahmen 2021 sperren die Taliban alle Afghaninnen ins Haus: Allein und ohne Schleier dürfen sie nicht raus, Parks sind ihnen verboten, ebenso Sehenswürdigkeiten, nicht einmal betteln dürfen sie in der Öffentlichkeit. Die Schönheitssalons sind geschlossen, die letzten Frauenkliniken bald auch, Reisen sind undenkbar. Mädchen müssen mit zwölf Jahren die Schule verlassen, in manchen Regionen bereits mit zehn. Ein Weg zur Bildung bleibt ihnen immerhin noch: Radio Begum sendet Schulfunkprogramme für Millionen Mädchen, die nicht mehr lernen dürfen. Frauen produzieren dort für Frauen, ihre Programme richten sich vor allem auch an die geheimen Schulen für Mädchen in Afghanistan. 15.000 solcher Untergrundklassenzimmer soll es geben, versteckt in Wohnungen, Kellern und Höhlen. (2): Ukraine: Die unsichtbaren Wunden Achtzig Prozent der ukrainischen Bevölkerung haben einen nahen Angehörigen, der verwundet oder getötet wurde, zwölf Millionen leiden an einem Kriegstrauma. Die Unbarmherzigkeit des Feindes an der Front und die Entwicklung des Konflikts zwangen die Regierung dazu, ein Gesetz zur Rekrutierung frischer Kräfte zu verabschieden. Neue Soldaten sollen die erschöpften Truppen ablösen, um neue Offensiven gegen den Angreifer Russland zu starten. Diese augenscheinlich unpopuläre Maßnahme der Regierung bringt viele in einen Konflikt mit sich selbst. Hàna ist 38 Jahre alt, sie leitete früher einen der größten Clubs für Elektronische Musik in Kiew. Nach einer mehrmonatigen harten Ausbildung trat sie in die Armee ein und diente drei Monate lang als Sanitätssoldatin an der Front im Osten. Sie kehrte körperlich unversehrt zurück, aber mit tiefen Narben in ihrer Seele von dem Furchtbaren, das sie an der Front mit ansehen musste.

Originaltitel:
Arte Reportage
10.61.5.113