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Do, 25.04.2024 | 14:05-15:30 | Ö1

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Wer die Musikwelt mit plattensammlerischen Augen betrachtet, wird die 1950er, 60er Jahre _ also eine Ära mit einer Überfülle an qualitätvollen, eigenständigen und bis heute gern gehörten Sopranistinnen im deutschen Sprachraum _ in nicht geringem Ausmaß als von Maria Stader geprägt finden. Von Bach'schen Oratorien und Kantaten über Beethovens "Missa solemnis" bis zu den Totenmessen von Verdi und Dvorák und dem "Deutschen Requiem" von Brahms, von großen Mozart-Opernpartien über Lucia di Lammermoor und Traviata bis Cio-Cio-San reichte Maria Staders Repertoire _ und selbst diese Aufzählung ist kursorisch. Dass die ihr eigene Kombination aus größtem Können, speziell: "instrumentalem" Singen auf der Höhe der Zeit, Vielseitigkeit und Eifer vor allem vor Studiomikrophonen und am Konzertpodium zu bewundern war, lag an der extrem zierlichen Statur der Sängerin, die ihr auf der Opernbühne die Selbstsicherheit nahm. Umso mehr entwickelte sich Maria Stader etwa zu "der" Sopranistin des Dirigenten Ferenc Fricsay, und zu einer wesentlichen Stimme bei Karl Richter. "Nehmt meinen Dank", steht über der Biographie, die sie nach ihrem Rückzug veröffentlichte. Daraus wird es viel zu erzählen geben.

10.61.5.114