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Do, 25.04.2024 | 19:30-21:00 | Ö1

Das Ö1 Konzert

Radio, Ö 2024

Im Herbst 1906 übersiedelt Sergej Rachmaninoff mit seiner Familie nach Dresden. Der 33-jährige Komponist möchte hier die Wintermonate verbringen und vermutlich auch den politischen Unruhen in seiner russischen Heimat entgehen. Nach seiner Ankunft schreibt er einem Freund: "Wir leben hier still und bescheiden. Wir sehen keinen und kennen niemanden. Und auch selbst lassen wir uns nirgends sehen und wollen auch niemanden kennenlernen. Alle Russen, so scheint es, leben jenseits der Grenze. Und die Familie fühlt sich wohl in der Stadt an der Elbe: Die Stadt selbst gefällt mir sehr: sehr sauber, sympathisch und viel Grün in den Gärten".Worüber Sergej Rachmaninoff in seinen Briefen aber nur andeutungsweise berichtet, ist die Tatsache, dass er dabei ist, wieder eine Sinfonie zu schreiben. Vermutlich hat das damit zu tun, dass er mit dem Genre "Symphonie" eine sehr schlechte Erfahrung gemacht hat: Die Uraufführung seiner ersten Symphonie, die Sergej Rachmaninoff mit Anfang 20 geschrieben hat, war eine Katastrophe und die Kritik entsprechend vernichtend. Das hatte eine mehrjährige Schreibblockade zur Folge, die der Komponist erst mit Hilfe einer Therapie bewältigen konnte.In Dresden stellt sich Sergej Rachmaninoff nun erneut der Gattung "Symphonie". Zwischen Oktober 1906 und April 1907 skizziert er das neue Werk in e-Moll. Aber die Selbstzweifel bleiben: als er die Partitur anfertigt, empfindet er seine Musik als _ Zitat _ "schrecklich langatmig und abstoßend".Aber offenbar ist da das Publikum bei der Uraufführung seiner "Symphonie in e-Moll, Opus 27" im Jänner 1908 anderer Meinung, denn die Komposition wird vorwiegend positiv aufgenommen.

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10.61.5.114