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Mona Lisas Lächeln

Mona Lisas Lächeln
Teaser:
Julia Roberts spielt in Mona Lisas Lächeln eine engagierte und emanzipierte Berkley-Absolventin, die aus dem für die 50er-Jahre liberalen Kalifornien an das ländliche und biedere Wellesley College in New England kommt, um dort eine Stelle als Lehrerin für Kunstgeschichte anzutreten.
Veröffentlicht:
20.01.2004
Was sie an dem reinen Mädchen-College vorfindet, sind Studentinnen, die zwischen rigiden und wertkonservativen Lebens- und Lehrbedingungen und ihren Sehnsüchten nach intellektueller und lebensweltlicher Emanzipation stehen: Diese Enklave rückständiger moralischer Verhärtung aufzubrechen, wird nun Katherine Watsons (Julia Roberts) primäre Aufgabe.

Dabei muss sie aber nicht nur gegen ihre Kollegen und das politische Establishment ankämpfen, auch ihre Studentinnen begegnen ihr mit Zurückhaltung oder offener Ablehnung.

Aber Hollywood wäre nicht Hollywood und Julia Roberts nicht Julia Roberts, wenn der Thematik Mut, Selbstbewusstsein und Emanzipation nicht auch Komisches und liebenswert Abstruses abzugewinnen wäre.

Aber hier liegt auch das Manko: Der Film schafft es kaum, seine komödiantisch-romantische Ebene zu verlassen. Den Zuschauer erwarten anstelle eines subtilen und reflektierten Porträts der verschiedenen Charaktere und der Zeit eher berechenbare Figuren und häufig vorhersehbare Handlungen.

Regisseur Mike Newell ("Vier Hochzeiten und ein Todesfall", 1994; "Donnie Brasco", 1997) gelang trotz dieses Mangels dennoch ein Film, der sehr unterhaltsam und kurzweilig ist. Hierfür sorgen nicht nur die gut aufgelegten und energiegeladenen Darsteller, sondern auch der gelungene Soundtrack. Der Soundtrack lässt mit internationalen Topstars (Seal, Céline Dion, Kelly Rowland, Chris Isaak, Macy Gray, Tori Amos und Barbra Streisand) die Zeit der 50er-Jahre emotional auferstehen – und dies ist ihm in gewisser Weise besser gelungen als den Darstellern.

Die CD ist erschienen bei Sony Music
10.61.5.114