Hereafter - Das Leben danach
Bauarbeiter George (Matt Damon) kann mit den Toten sprechen. Früher hat er diese Gabe oft eingesetzt, auch gegen Bezahlung, inzwischen will er davon nichts mehr wissen, sieht sie als schreckliche Last. Er will endlich ein ganz normales Leben führen. Doch die Leute wollen ihn nicht in Ruhe lassen, verlangen nach seiner unheimlichen Fähigkeit – TV-Journalistin Marie (Cécile de France), die beim Tsunami eine Nahtod-Erfahrung machte, Kochkurs-Besucherin Melanie (Bryce Dallas Howard) und der kleine, ernste Zwilling Marcus (Frankie McLaren), der den Tod seines Bruders nicht verkraften kann, sie alle suchen Georges Hilfe, wollen ihr persönliches Trauma überwinden. Hat George die ihm zugeschriebenen Fähigkeiten? Diese Spekulation interessiert Eastwood nicht, die Menschen und ihre Geschichten sind es, die er auf der Grundlage des Drehbuchs vom in Österreich lebenden Autor Peter Morgan ("The Queen") und den beeindruckenden Bildern von Kameramann Tom Stern (Gran Torino) erzählt. Der Soundtrack stammt wie üblich vom alten Herrn selbst.
Menschen, die sich der spirituellen Seite des Lebens nicht besonders nahe fühlen und keine Lust auf Psycho-Quatsch im Kino haben, sollen sich davon nicht abhalten lassen, "Hereafter" in Augenschein zu nehmen. Der alte Herr Eastwood ist keiner, der sich gern romantisch-kitschigen Träumereien hingibt. Er verfällt allerdings auch nicht in blanken Zynismus, er stellt nur ein paar Fragen. Das mag zwar einigen betulich vorkommen, ist aber grundsätzlich in Ordnung, auch filmisch.