Der Ghostwriter

Ein Ghostwriter (Ewan McGregor) wird engagiert, um die literarisch wenig wertvollen Memoiren des ehemaligen Premierministers Adam Lang (Pierce Brosnan) zu Ende zu bringen. Die Millionengage lockt den politisch desinteressierten Autor in die Villa des Politikers auf Martha’s Vineyard, einen architektonischen Traum aus Glas und Sichtbeton. Doch so durchsichtig wie das Gebäude, so undurchsichtig die Machenschaften Langs, über die das Skript versteckt Auskunft gibt. Oder geben soll. Denn bereits der vorige Schriftsteller, der daran arbeitete, starb unter ungeklärten Umständen. Als Langs Vergangenheit plötzlich Tagesthema wird und die Villa von Demonstranten umlagert wird, spitzt sich die Lage im Haus zu, zumal Langs Gattin Ruth (Olivia Williams) und seine – sehr persönliche – Assistentin Bly (Kim Cattrall) im Clinch liegen. Die Recherche wird zunehmend gefährlicher, es erweist sich auch als wenig günstig, Personen aus Langs früherem Umfeld aufzuscheuchen.
Pierce Brosnan spielt Adam Lang und ließ sich als fescher, erfolgreicher, furchtloser und ein wenig herablassender Ex-Politiker dabei durchaus von Tony Blair inspirieren. Hervorragend ist Olivia Williams als frustrierte Gattin, großartig "Mr. Nebenrolle" Tom Wilkinson als ausgefressener Politiker mit Beziehungen und Geheimnissen. Polanski inszeniert ein düsteres Kammerspiel am verregneten Strand, das absolut perfekt wäre, würde nicht die Auflösung des Rätsels ein wenig ins Alberne abgleiten. Spannend ist die Sache aber allemal und wer James Belushi mit Glatze in einem Gast-Auftritt entdeckt, bekommt ein Mitarbeits-Sternchen.