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Song Contest 2019: Grenzgängerin Pænda

Song Contest 2019: Grenzgängerin Pænda
© ORF
Veröffentlicht:
07.05.2019
Elektropop und blaue Haare: Mit ihrer Ballade „Limits“ vertritt die 31-jährige Musikerin Pænda Österreich beim 64. Eurovison Song Contest in Tel Aviv. tele bat die Sängerin zum Interview.

Frau Panda rockt den ESC

Elektropop und blaue Haare: Mit ihrer Ballade „Limits“ vertritt die 31-jährige Musikerin Pænda – mit bürgerlichem Namen Gabriela Horn – Österreich beim 64. Eurovision Song Contest in Tel Aviv. Die gebürtige Steirerin mit Homebase Wien schrieb bereits mit 14 Jahren die ersten eigenen Songs, studierte Jazz und Pop am Vienna Music Institute, produziert ihre Songs im Wiener Heimstudio selbst und ist mittlerweile in der Electronic-Szene fest etabliert. Erst Ende April hat Pænda ihr zweites Album „Evolution II“ herausgebracht, neben der Musikkarriere arbeitet sie auch als Gesangslehrerin. tele bat die Nachfolgerin von Cesár Sampson – er holte beim ESC 2018 für Österreich den dritten Platz – zum Interview.

 

tele: „Limits“ ist ein sanfter, melodiöser Pænda-Song, du kannst es aber auch schneller und rauer. Wieso fiel die Wahl auf „Limits“?
Pænda: Na ja, der ursprünglich eingereichte Song war ja keine Ballade, das war ein Uptempo-Song. Der wurde zwar nicht genommen, sie wollten aber unbedingt mit mir als Künstlerin arbeiten. Damals war gerade mein erstes Album fertig – und „Limits“ ist darauf die einzige Ballade. Es ist ein sehr persönlicher Song. Und ich glaube, das Thema und die Emotionen, die darin verarbeitet werden, kennen sehr viele Menschen. Ich denke, im Endeffekt fiel die Wahl des ORF deshalb auf diesen Song.

tele: Wie kam es eigentlich zum Namen Pænda?
Pænda: Mir haben einige Leute gesagt, dass ich in der Früh ausschau’ wie ein Panda, mit meinen Augenringen. Zuerst hat’s Panda geheißen, Paenda ist eigentlich nur eine Abwandlung, die eher pragmatische Gründe hat.

tele: Mit „Evolution II“ hast du gerade dein zweites Album veröffentlicht. Welche Unterschiede würdest du im Vergleich zum Erstling hervorheben?
Pænda: „Evolution II“ ist definitiv geradliniger als das erste Album, sehr viel poppiger – und wenn man so will auch mainstreamiger. Es ist auch zugänglicher als das erste Album, das war noch sehr verkopft und sophisticated. Es ist auch so angelegt, dass der Fokus wieder mehr auf den Vocals liegt und es macht mir sehr viel Spaß, wenn ich die Songs selbst performe.

tele: Du stammst ursprünglich aus der Steiermark, lebst schon länger in Wien. Wie stark sind deine Verbindungen in die Heimat noch?
Pænda: Da alle aus meiner engsten Familie – außer meiner Schwester – in der Steiermark wohnen, ist meine Beziehung dorthin noch sehr stark. Ich hab schon ziemlich Heimweh, wenn ich länger als drei, vier Wochen nicht zu Hause bin. Deshalb versuche ich schon noch, regelmäßig nach Hause zu fahren, um meine Familie und alte Freunde zu sehen.

tele: Welche großen Momente, Songs etc. fallen dir beim Thema „Song Contest“ ein?
Pænda: Als allererstes natürlich Conchita. Auch deshalb, weil sie mit ihrem Auftritt so polarisiert hat, eine wichtige Message auf die Bühne gestellt und eine starke Diskussion angestoßen hat. Auch einer meiner Lieblingssongs – „Euphoria“ (Anm.: Siegertitel des ESC 2012 von Loreen) – fällt mir dazu ein, und dann poppen natürlich noch ganz große Momente wie Udo Jürgens bei seinem ESC-Sieg 1966 auf.

tele: Das Voting-Ergebnis beim ESC ist zuweilen völlig unberechenbar. Könntest du auch mit einem letzten Platz im Halbfinale leben?
Pænda: Wenn’s der letzte Platz wird, wird’s eben der letzte Platz. Da bin ich zwar vielleicht nicht komplett emotionsbefreit, aber wenn alles im Leben seinen Sinn hat und ich dort tatsächlich den letzten Platz mache, dann wird das so passen.

tele: Wie wird deine Bühnenshow in Tel Aviv?
Pænda: Ich hab drei großartige Background-Sängerinnen dabei und die Inszenierung wird ganz toll werden, aber mehr verrate ich jetzt noch nicht …

tele: Welche Konkurrenten schätzt du besonders stark ein? Hast du einen Favoriten für Tel Aviv 2019?
Pænda: Da ich viele schon ins Herz geschlossen habe, betrachte ich sie mehr als Kolleginnen und Kollegen. Da sind ganz großartige Künstler dabei. Einer meiner persönlichen Favoriten ist Michael Rice aus England, ein unfassbar toller Typ und Sänger. Und die Stimme von Sarah McTernan aus Irland ist einfach der Hammer. Das sind zwei meiner persönlichen Highlights beim ESC 2019.

 

Interview: Franz Jellen

 

Großes Wettsingen im TV – ESC 2019

Vom 14. bis 18. Mai findet in Tel Aviv der 64. Eurovision Song Contest statt. Sängerin Netta hatte für Israel mit dem Song „Toy“ in Portugal den Song Contest 2018 gewonnen, also fiel Israel nach den ESC-Regeln die Rolle des Veranstalterlandes für die Neuauflage zu.
41 Länder sind im Tel Aviv Convention Center am Start, 35 davon kämpfen in zwei Halbfinal-Shows (Di., 14.5. & Do., 16.5., jeweils 21.00) um 20 Final-Tickets. Im Finale (Sa., 18.5., 21.00) sind insgesamt 26 Länder dabei, die „Big Five“ (d.h. die größten Geldgeber der European Broadcasting Union – EBU) Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und Spanien sowie das Gastgeberland Israel sind in der Entscheidung fix dabei.

On stage: Bar Refaeli und Conchita

Präsentiert werden die Live-Shows von einem Moderatoren-Quartett um Supermodel Bar Refaeli. Im Rahmenprogramm des Spektakels in Tel Aviv wird als Teil eines vierköpfigen All-Stars-Showacts auch Conchita auftreten.


ORF 1 überträgt die Semifinal-Shows und das Finale live, für Österreich geht Sängerin Pænda im zweiten Halbfinale (Do., 16.5.) mit Startnummer 9 ins Rennen . Mit „Setteles Zugabe“ (ORF 1, 14. & 16.5., jeweils 23.15 Uhr; 18.5., 0.30 Uhr) geht das TV-Spektakel heuer gar in die Verlängerung, Moderator Hanno Settele analysiert mit MusikerInnen und ESC-ExpertInnen den ESC-Abend.

 

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