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Bowling for Columbine

Bowling for Columbine
Teaser:
Die Vereinigten Staaten von Amerika sorgen als inoffizielle Polizei dieser Welt immer wieder für Recht und Ordnung auf dem Erdball. Notfalls militärisch. Doch innerhalb der USA scheint immer mehr die Selbstjustiz zu herrschen: 11.000 Morde im Jahr, die mit Hilfe von Waffengewalt verübt werden. Zum Vergleich: Laut filmszene.de sind es in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Australien und Japan etwas mehr als 1000. Zusammen!
Veröffentlicht:
20.11.2002
Michael Moore, eine Mischung aus Hape Kerkeling und Günter Wallraff, ist die Ikone des amerikanischen Dokumentarfilms. Er hat sich jetzt des "gewaltigen" Problems angenommen: "Bowling for Columbine" heißt das Werk dazu. Der Titel geht zurück auf das Massaker an der Columbine High School in Littleton, Colorado. 1999 erschossen zwei junge Amokläufer zwölf Mitschüler plus einen Lehrer. Vorher hatten sie noch eine Runde auf der Bowlingbahn gespielt.

Das Blutbad ist die traurige Basis für Moores neueste Arbeit. Der Regisseur trifft auf zwei Überlebende von Littleton. In einem symbolischen Akt geben sie ihre inoperablen Kugeln, die wohl für immer in ihren Körpern stecken werden, an die Filiale der Supermarktkette zurück, die den Amokläufern die Geschosse einst verkaufte. Völlig legal natürlich. Des Weiteren wird Hollywood-Altstar Charlton Heston als Waffennarr entlarvt, der als Vorsitzender der "National Rifles Association" eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema konsequent vermeidet.

"'Bowling for Columbine' ist ein Film, in dem man oft herzlich lachen kann, und den man doch nachdenklich und tief betroffen verlässt", schreibt F.-M. Helmke bei filmszene.de. Das ist wohl die geschickteste weil wirksamste Form des Infotainment.
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