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Do, 06.06.2024 | 21:00-22:00 | 3sat

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Gesund durch KI
Gespräch, D 2024

Künstliche Intelligenz wird die Medizin revolutionieren. Algorithmen und neuronale Netzwerke eröffnen ungeahnte Möglichkeiten für Prävention, Früherkennung, Diagnose und Therapie. Schon heute kann die KI in beliebig vielen Patientendaten Muster erkennen. Sie analysiert in kürzester Zeit Symptome, Therapien und Krankheitsbilder von vielen Patienten und zieht daraus Rückschlüsse auf die richtige Therapie für den Einzelnen. Durch die Kombination von Patienteninformationen zu Alter, Geschlecht oder Konstitution mit den Daten zu Symptomen, Diagnose, Krankheitsverlauf und Therapie entsteht durch den Einsatz von KI ein deutlich individuelleres und präziseres Bild von Erkrankungen und deren Entstehen. Im Ergebnis bedeutet das die Möglichkeit einer auf den einzelnen Menschen passgenau abgestimmten Behandlung mit deutlich besseren Heilungschancen. Auch die Prävention wird vom Einsatz der neuen Technologien massiv profitieren. Sogar zum frühestmöglichen Zeitpunkt, wenn es zum Beispiel darum geht, bestimmte genetische Dispositionen zu erkennen und auszuschalten. Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte könnte Deutschland eine Vorreiterrolle in der medizinischen Forschung einnehmen. Heute schon helfen neuronale Netzwerke und Algorithmen bei der Früherkennung verschiedener Krebsarten und bei der Entwicklung einer individuellen Therapie. Nahezu unbegrenzte Möglichkeiten ergeben sich auch in der Diagnostik. Schon bald könnte es Ärzten weltweit möglich sein, mit Augmented-Reality-Brillen direkt in den menschlichen Körper zu blicken. Ärzte sind mittels KI-Apps in der Lage, Laborergebnisse sehr viel schneller auszuwerten und personalisierte Therapieempfehlungen zu geben. KI gesteuerte Robotik unterstützt Chirurgen bei komplexen Eingriffen, bei denen es um Millimetergenauigkeit geht. Wunderbare neue Medizinwelt? Sind die Daten, auf deren Basis KI-Systeme lernen, ausreichend vielfältig? Welche ethischen oder datenschutzrechtlichen Fragen werden zu klären sein? Über diese und andere relevante Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen: Britta Böckmann hat eine Professur für medizinische Informatik an der Fachhochschule Dortmund. Und sie leitet ein interdisziplinäres Forschungsprojekt zum Einsatz von KI in der Medizin an der Universität Duisburg-Essen. Eva Wolfangel schreibt als Journalistin über die Themen Technikethik, KI und Digitalisierung. Aktuell beschäftigt sie sich intensiv mit Fragen der Datenqualität und Datensicherheit beim Einsatz von KI in der Medizin. Prof. Dr. Björn Ommer ist Physiker und Informatiker. An der LMU München hat er einen Lehrstuhl für KI bei bildgebenden Verfahren in der Medizin. Er zählt zu den führenden KI-Experten weltweit.

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