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Fr, 03.05.2024 | 05:20-06:05 | ARTE

28 Minuten

Magazin, F 2023

Tatiana Kasatkina kämpft seit 30 Jahren für die Menschenrechte in Russland Im Februar wurde der russische Dissident und Mitbegründer der Menschenrechtsorganisation "Memorial", Oleg Orlow, der 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, wegen seiner Kritik an der russischen Offensive in der Ukraine zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Im Oktober 2023 war er wegen "Diskreditierung der russischen Streitkräfte" zu einer geringen Geldstrafe verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft, die diese Strafe zunächst gefordert hatte, änderte später ihre Meinung und legte Berufung ein, was zu einem neuen Verfahren führte. Orlow wurde vorgeworfen, gegen den Krieg in der Ukraine demonstriert und eine auf der Nachrichten-Website "Mediapart" veröffentlichte Tribüne gegen den Kreml unterzeichnet zu haben. Seine Frau, Tatjana Kasatkina, ist ebenfalls Mitbegründerin der NGO "Memorial" und setzt sich seit den 1970er Jahren an der Seite ihres Mannes für Menschenrechte ein. Anlässlich des dreißigjährigen Bestehens ihrer NGO ist sie heute in unserer Sendung zu Gast. Leihmutterschaft: Erlauben oder verbieten? "Wo ist die Mama?", fragte Marion Maréchal, Spitzenkandidatin der rechtsgerichteten Partei "Reconquête!", unter einer Veröffentlichung des französischen Modeschöpfers Simon Porte-Jacquemus, mit der er die Geburt seiner Zwillinge Mia und Sun auf Instagram bekanntgab. Hintergrund ist die Vermutung, dass seine Zwillinge durch eine in Frankreich verbotene Leihmutterschaft zur Welt gekommen sind. Ehemalige Minister und die Regierungssprecherin reagierten empört und kritisierten Maréchals Kommentar als homophob. Gleichzeitig hat das Europäische Parlament kürzlich die Kriminalisierung von erzwungenen Leihmutterschaften als eine Form des "Menschenhandels" in einer Richtlinie verankert. Die Befürworter der Leihmutterschaft führen an, auf freiwilliger Basis könne sie ethisch sinnvoll sein und in einen Rechtsrahmen eingebunden werden, der sowohl die Rechte der Leihmutter als auch des Kindes berücksichtige. Die Gegner kritisieren das Konzept grundsätzlich als Kommerzialisierung und Ausbeutung des Körpers von Frauen, die meist in prekären Verhältnissen leben. Sollte die Leihmutterschaft in Frankreich auch in Zukunft verboten werden? Oder sollte sie in einem bestimmten Rechtsrahmen erlaubt werden? Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Paola Puerari.

Originaltitel:
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