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Detailbild Wild im Westen - Die Eifel
Mo, 29.04.2024 | 11:50-12:35 | BR Fernsehen

Wild im Westen - Die Eifel

Das "Grüne Herz des Westens" ist die Eifel. 50 km südwestlich von Köln ist sie Schauplatz eines wegweisenden Experiments. Im ersten und bislang einzigen Nationalpark Nordrhein-Westfalens wird es wieder wild. Der ehemalige Wirtschaftswald wird sich selbst überlassen. Auf achtzig Quadratkilometern dürfen Pflanzen und Tiere tun und lassen, was sie wollen und die ersten Erfolge zeigen sich: Ursprünglich hier beheimatete Baumarten und eine Vielzahl Wildtiere kehren auf diese Naturbühne zurück. Aus dem "Tatort Eifel" mit seinen Kahlschlägen, Stauseen und Felssprengungen ist den menschlichen Eingriffen zum Trotz eine ungemein artenreiche Region geworden. Vielen seltenen Arten wurde Platz eingeräumt oder sie wurden gar wieder eingebürgert. So röhren Rothirsche im Morgennebel, Edelkrebse kämpfen um ihr Revier und Uhus rufen im Steinbruch. Die Dokumentation bietet überraschende Einblicke in die Eifel, dem wilden Westen Deutschlands. Aus der Eifel ist den menschlichen Eingriffen zum Trotz, und manchmal auch ihretwegen, eine artenreiche Region geworden. So hat das Vorkommen der Roten Waldameise etwas mit den preußischen Besatzern zu tun. In Reih und Glied stehende Fichten sind früher nie in der Eifel gewachsen, sie wurden zum schnellen Holzertrag gepflanzt. Doch an ihren Rändern leben die Waldameisen besonders gerne. Und der Uhu darf den Baggern danken, die Steine aus der Erde brechen _ denn darunter finden sie Nahrung im Überfluss. Die Eifel bietet überraschende Geschichten vom erfolgreichen Leben der sogenannten Kulturfolger im wilden Westen Deutschlands.

Regie:
Herbert Ostwald
10.61.5.114