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Der Untergang Pompejis: Film vs. Realität

Der Untergang Pompejis: Film vs. Realität
Veröffentlicht:
10.05.2019
2014 erschien der Katastrophenfilm „Pompeii“ auf der Leinwand. Doch wie realitätsgetreu bildet Regisseur Paul W. S. Anderson das tatsächliche Drama, welches sich 79 n. Chr. ereignete wirklich ab?

Italien. Wir schreiben das Jahr 79 n.Chr., als plötzlich eine ganze Stadt mitsamt ihren Bewohnern verschwindet. Begraben unter einer meterhohen Schicht von Asche und Gestein, verursacht durch den Ausbruch des Vulkans Vesuv, geriet die Stadt namens Pompeji für 1600 Jahre in Vergessenheit.

Regisseur Paul W. S. Anderson nahm dieses tragische Ereignis als Kulisse einer Romeo und Julia ähnlicher Geschichte und vereinbarte somit gleich zwei Tragödien zu einer.

Der Film erzählt von die fiktive Geschichte von Milo, eines zum Sklaven gewordenen Gladiators, der sich in Cassia, die Tochter des Stadtoberhauptes verliebt und deren Flucht vor einem bösartiger römischer Senator inmitten des Untergangs von Pompeji.

Film vs. Realität: Die Unterschiede

Die Stadt:

Die Handlung des Films spielt in Italien, der Film wurde jedoch in Kanada Toronto gedreht. Die Filmemacher verwendeten eine Laser-Fernerkundungstechnik, um die Topographie der Stadt am Set nachzubilden. Die Luftaufnahmen von Pompeji im Film waren echte Hubschrauberaufnahmen, über die Computergrafiken projiziert wurden. Die abgebildeten Straßen, Gebäude und Märkte im Film stützen sich auf echten Objekten, die in der Asche konserviert wurde.

Die Personen:

Als Grundlage für die Kostüme dienten echte Gemälde und Mosaiken, welche Personen aus der damaligen Zeit abbilden. Die Charaktere basieren auf Gipsabgüssen von Abdrücken der sterbenden Posen der im Gestein eingeschlossenen Körper. Die beiden Hauptpersonen Milo und Cassia basieren auf dem Abdruck zweier Personen, die sich umarmen. (Allerdings deuten die neuesten Entdeckungen darauf hin, dass beide Personen männlich seien.) Der afrikanische Gladiator entstand aus dem Abdruck eines großen Mannes, der möglicherweise aus Nordafrika stammte.

Was die Auseinandersetzungen im Film angeht, so sind zwar Gefechte zwischen den Bewohnern Pompejis und der Nachbarstadt Nuceria belegt, allerdings deuten einzelne schriftliche Berichte ebenso auf Spannungen zwischen Pompejis Bürgern sowie der römischen Regierung zu Zeiten des Ausbruchs hin.

Der Ausbruch:

4 -6 Meter Vulkanasche vergruben Pompeji und die umliegenden Städte. Plinius der Jüngere war Zeuge der Katastrophe und hielt das Ereignis auf Papier fest. Die Darstellung des Ausbruchs im Film basiert auf Plinius Beschreibungen. Die Erdbeben, die Explosionen und die pyroklastischen Ströme wurden realitätsgetreu wiedergegeben.

Allerdings zeigt der Film auch einen Tsunami, der sogar ein Schiff mitten in die Stadt befördert. Zwar könnte es einen kleinen Tsunami gegeben haben, jedoch belegt keine Studie, dass dieser stark genug gewesen wäre ganze Schiffe in die Stadt zu schwemmen.

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