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Dr. Strange: Bis der Arzt kommt

Dr. Strange: Bis der Arzt kommt
© ORF
Veröffentlicht:
14.04.2019
„Sherlock“-Superstar Benedict Cumberbatch legt’s in der Comic-Verfilmung „Doctor Strange“ actionreich an. Mit dabei beim fernöstlichen Tohuwabohu: Tilda Swinton, Chiwetel Ejiofor und Mads Mikkelsen.

Er ist der Rockstar unter den Neurochirgurgen: Dr. Stephen Strange (Benedict Cumberbatch) fährt Lamborghini und seine PatientInnen sucht er sich ausschließlich nach der Prestigeträchtigkeit des Falles aus.

Crash
Damit ist Schluss, als nach einem schweren Autounfall Stranges Hände verletzt sind und sein beruflicher Höhenflug abrupt zu Ende ist. Von seiner Exfreundin und Kollegin Dr. Christine Palmer (Rachel McAdams) lässt er sich nicht helfen. Selbst operieren kann er sich nicht. Als ihm ein Querschnittsgelähmter von seiner Heilung in einem Kloster in Nepal erzählt, macht sich Strange auf den Weg.

Erwachen
Im Kloster unter der Leitung der Ältesten (Tilda Swinton) ist sein Renommee jedem egal. Strange muss erst seine Respektlosgikeit ablegen, bevor er von der Ältesten in die magischen Künste eingewiesen wird. Als er in der verbotenen Bibliothek schnüffelt, erfährt er am eigenen Leib, dass es die Aufgabe des Ordens ist, die Welt vor bösen Mächten zu beschützen. Und schon bald ist Strange in London mit dabei, die Welt vorm Untergang zu bewahren – mit glühenden Waffen, in der Horizontalen und Vertikalen.

Action
Tatsächlich ist „Doctor Strange“ gelungene Superhelden-Action mit einem ironiefähigen Benedict Cumberbatch, einer gewohnt coolen Tilda Swinton und Mads Mikkelsen als fiesem Bösewicht. Freude machen auch Benedict Wong und Chiwetel Ejiofor („12 Years a Slave“) in Nebenrollen, Rachel Mc­Adams hätte man ein bisschen mehr zu tun gewünscht. Am Ende steht die Erkenntnis: Auch der beste Held braucht manchmal ein WLAN-Passwort. Und eine Tasse Tee.

Kein Persilschein für „Whitewashing“

orf TildaSwintonSeit Jahren gibt es Diskussionen um die Hautfarbe der Besetzung von Filmvorlagen. Gut so.

Tilda Swinton ist eine geniale Schauspielerin. Doch darum geht es hier nicht: Ihre Rolle in „Doctor Strange“ ist im Original-Comic ein tibetischer Mann. Für AsiatInnen gibt es im nicht-asiatischen Blockbuster-Kino kaum (Haupt-)Rollen. „Doctor Strange“-Drehbuchautor Robert Cargill mutmaßte, dass man den Tibeter anders besetzt hätte, um einen China-Kinostart nicht zu gefährden. Tatsache ist, „whitewashing“, das Besetzen von Rollen mit anderer Hautfarbe mit weißen SchauspielerInnen, hat Tradition, siehe „Othello“. Auch Austro-Export Peter Lorre machte als Asiate „Mr. Moto“ Karriere. Die Manga-Verfilmung „Ghost in the Shell“ wurde mit Scarlett Johansson verfilmt, keine asiatische Schauspielerin konnte damit berühmt werden. Gut, dass die ­Praxis Thema wird.

"Doktor Strange": Film ausleihen oder kaufen

 

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