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Für immer schön

Für immer schön
© Thinkstock
Veröffentlicht:
28.11.2016
Wir begegnen Schönheit überall, im realen und medialen Alltag, in der Kunst, Natur und bei uns Menschen. Aber warum wollen wir schön sein?

Schönheit ist nur ein Versprechen von Glück – dieser Ausspruch des französischen Schriftstellers Stendhal wird in der Doku „Körperkult – Schönheit nach Maß“ (Mi., 21.50 Uhr, ORF III) auf seine individuelle, gesellschaftliche, medizinische und kulturelle Dimension untersucht.

Schönheitsideale
„Wir leben in einer Gesellschaft, in der die ständige Vermessung der eigenen Leistung auch vor unserem äußeren Erscheinungsbild nicht Halt macht“, erklärt Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann in der Doku. Seiner Meinug nach gibt es schon seit der Antike objektive Kriterien für menschliche Schönheit. Attribute wie eine glatte Haut, ein symmetrischer Körperbau, eine bestimmte Form der Ebenmäßigkeit, richtige Proportionen und auch eine damit verbundene Jugendlichkeit.


Globalisierte Schönheit
Schönheit liegt natürlich auch im Auge des Betrachters, und unser westliches Schönheitsideal gilt keineswegs in allen Ländern dieser Welt als erstrebenswert. Wer in Europa oder den USA schlank und sportlich ist, gilt als wohlhabend und erfolgreich. Umgekehrt sind vor allem dicke Frauen in Westafrika begehrt, denn hier signalisiert Fett Wohlstand. Durch den Export westlicher Fernsehserien und Modemagazine nähern sich die Schönheitsideale jedoch weltweit stark an, wenngleich uns die Modeindustrie auch Bilder von Schlankheit suggeriert, die nicht mehr der Realität entsprechen. Das hat häufig fatale Auswirkungen, da viele Frauen glauben, sie müssten diesen Idealen nacheifern.
Schönheit um jeden Preis


Der Wunsch nach einem neuen, besseren Aussehen ist groß. Ewig jung lautet die Devise, denn körperliche Schönheit wird in der heutigen Gesellschaft mit Leistung gleichgesetzt. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass schöne Menschen durchaus Vorteile haben, sowohl im beruflichen wie im privaten Umfeld. Kein Wunder also, dass auch das Geschäft mit der Schönheit floriert. Dabei ist es jedoch angebracht, die Auswüchse der sogenannten „Wunschmedizin“ kritisch zu betrachten. Die plastische Chiurgin Prof. Dr. Hildegunde Piza fordert unter anderem eine verbesserte Aufklärung sowie Bewusstseinsbildung und appelliert auch an ihre Kollegen, den Mut zu haben, gewisse Eingriffe nicht vorzunehmen. Auf jeden Fall ist es notwendig, die Balance zwischen sinnvoller Machbarkeit und ärztlicher Kunst zu finden.

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