Mein liebster Feind - Klaus Kinski
Doku - D/GB/USA 1999 - 95
Klaus Kinski und Werner Herzog sind ein untrennbares Gespann, auch wenn ersterer lange tot ist. Fünf Filme - "Aquirre", "Nosferatu", "Woyzeck", "Fitzcarraldo" und "Cobra Verde" - haben sie gemeinsam gemacht, mit Kinski vor und Herzog hinter der Kamera. Das, was sich dazwischen abspielte, ist mindestens genauso legendär. Die Hassliebe zwischen den beiden, die Abhängigkeit voneinander und die ultraharten Bedingungen, unter denen ihre Filme entstanden, sind beispiellos in der Geschichte des Films. Kinski hat dieses Porträt mehr als verdient. Der musengeküsste, stets am genialen Wahnsinn dahinschrammende Perfektionist und Vollblut-Profi war ein gequälter, ruheloser, unbeherrschter Geist mit unwiderstehlichem Charisma. Er war sanft und romantisch gegenüber Frauen, dafür laut und protzig gegenüber Männern und Medien. Manche von Kinskis brachialen Wutanfällen, aber auch Zeugnisse seiner liebenswerten und ehrwürdigen Seiten, hat Werner Herzog in diesem sehr persönlichen Abschiedsfilm zusammengestellt. Das ist mindestens so interessant wie alle anderen Filme des Duos.