Nur eine Stunde Ruhe
Komödie - F 2014 - 79
Zahnarzt Michel (Christian Clavier, „Monsieur Claude und seine Töchter“) ist ein genügsamer Mann. Als er auf dem Flohmarkt ein Juwel von einer Schallplatte („Me, Myself and I“ von Niel Youart) ersteht, wünscht sich der Jazz-Fan nur etwas Zeit für sich allein, um die großartige Musik auch gebührend genießen zu können. Doch dazu kommt der biedere Bourgeois nicht, denn seine kleine, spießbürgerliche Welt scheint sich ausgerechnet an diesem wunderbaren Tag gegen ihn verschworen zu haben. Ehefrau Nathalie (Carole Bouquet) durchlebt gerade eine veritable Psychokrise und will ein pikantes Geständnis loswerden; Sébastien, der Sohn der beiden, taucht nach Monaten wieder auf und stiftet nur Unruhe; Nachbar Pavel will Michel unbedingt zu einem Sommerfest einladen; die Arbeitsauffassung der spanischen Haushälterin lässt neuerdings zu wünschen übrig; Handwerker setzten die Wohnung unter Wasser; und dann taucht auch noch Michels heimliche Geliebte (Valérie Bonneton) auf, weil sie just an diesem Tag das Bedürfnis verspürt mit seiner Gattin reinen Tisch zu machen … Regie-Altmeister Patrice Leconte ist mit der Verfilmung eines Bühnenstücks des französischen Erfolgsautors Florian Zeller eine vergnügliche, unprätentiöse Slapstick-Komödie gelungen. Anders als Leconte- Klassiker wie „Die Verlobung des Monsieur Hire“ nimmt sein neuer Film zwischenzeitlich richtig Fahrt auf. Fazit: Irrwitziges Chaos auf engstem Raum, mit einem Christian Clavier in Bestform.