Das Wunder von Bern
Sportfilm - D 2003
Fußball kann die Welt verändern. Mag schon sein, dass manche Menschen diese Feststellung für eine grobe Übertreibung halten, Sönke Wortmann jedenfalls glaubt fest daran. So stilisiert er das legendäre WM-Finale von Bern 1954, in dem das deutsche Team quasi in allerletzter Minute und entgegen allen Erwartungen doch noch Weltmeister wurde, zum nationalen Adrenalinkick hoch, den das Land brauchte, um gleich hernach hurtig ein Wirtschaftswunder hinzuzaubern. Rahmenhandlung zum "Wunder von Bern" ist die Geschichte von Richard Lubanski (Peter Lohmeyer), der nach elf Jahren aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft nach Hause kommt und sich nur schwer an sein neues (altes) Leben gewöhnen kann. Auch Matthias (Louis Klamroth) kommt nicht leicht mit seinem Vater klar, aber viel mehr interessiert ihn das Schicksal der deutschen Nationalmannschaft, die unter Sepp Herberger (Peter Franke) für die WM trainiert. Immerhin ist er Taschenträger und persönliches Maskottchen von Stürmerstar Helmuth Rahn (Sascha Göpel). Und außerdem will er mit nach Bern. Denn wirklich gut spielt der Helmuth immer nur dann, wenn der Matthias am Platz steht. Das hat er selbst gesagt. So verfließen existenzielle Probleme der Nachkriegsgeneration mit Theorie und Praxis des Fußballspiels, dessen grundlegende Feinheiten auf komödiantische Weise von einem Sportreporter-Pärchen (Katharina Wackernagel, Lucas Gregorowicz) erläutert werden. So ist "Das Wunder von Bern" Vergangenheitsbewältigung, Familiendrama, Sportfilm und Komödie in einem.