Der Tiger und der Schnee
Komödie - I 2005 - 110
Der beste Witz kommt aus der Wirklichkeit, aber man muss auf den Realismus pfeifen, sonst funktionieren die Pointen nie. Als der italienische Spaßvogel Roberto Benigni 1999 den Oscar für seine geniale KZ-Komödie "Das Leben ist schön" verliehen bekam, war sein weiterer Lebensweg vorgegeben: "Ich möchte Liebe machen mit der ganzen Welt", sagte er damals in Los Angeles - und im Laufe der Jahre hat ihn dieser fromme Wunsch immerhin bis nach Bagdad geführt. Das ist die Handlung von "Der Tiger und der Schnee": Ein verliebter Dichter (Roberto Benigni) zieht in den Krieg, um die Frau (Nicoletta Braschi) zu retten, die er liebt. Und das ist der Stil von "Der Tiger und der Schnee": Benigni pur. Hemmungsloses Blödeln im Zeichen der Liebe, der Irakkrieg gesehen durch die Brille eines poetischen Clowns. Natürlich kann man so etwas kindisch finden. Eventuell sogar abgeschmackt. Im höchsten Maß amerikafeindlich. Mag alles sein. Aber fantasielos ist dieser Film nicht. Und warum sollen Romantiker nicht auch einmal was zum Lachen kriegen?