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Detailbild Medizingeschichte in Rot-Weiß-Rot
Sa, 30.11.2024 | 20:15-21:05 | ORF 3

Medizingeschichte in Rot-Weiß-Rot

Am Abgrund der Pandemien

Die dreiteilige ORF-III-Dokumentationsreihe widmet sich den großen Errungenschaften und Persönlichkeiten der österreichischen Medizingeschichte. Präsentiert wird sie von Barbara Stöckl. In der ersten Folge sind es nicht nur die Parallelen zwischen den Pandemien zu Beginn des 20. Jahrhunderts und jener, unter der wir aktuell immer noch leiden, die den Bogen des Films spannen. Denn neben Maskenskepsis, Lockdowns und Verschwörungstheorien gibt es noch ganz andere, extrem spannende Kontinuitäten in der Entwicklung der rot-weiß-roten Medizingeschichte. Die österreichische Medikamentenforschung kann auf eine glänzende Geschichte, besonders auf dem Gebiet der Blutforschung zurückblicken, die sich vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart zieht. Vom Wiener Arzt Karl Landsteiner, der als Entdecker von Blutgruppen und Rhesusfaktor den Medizinnobelpreis erhält, bis heute wo eines der weltweit führenden Blutprodukt-Unternehmen, die Firma Immuno, in Österreich gegründet wurde. Doch die Medizingeschichte dieses Landes ist auch von dunklen Zeiten durchzogen. In Folge des Ersten Weltkriegs sind große Teile der österreichischen Bevölkerung unterernährt und die hygienischen Bedingungen sind besonders in den Städten schlecht. Dies bildet den perfekten Nährboden für Seuchen. Die Spanische Grippe verbreitet sich rasant und fordert unzählige Opfer. Zu den wohl prominentesten zählen Kaiser Karl I. sowie der junge Egon Schiele. Im sozialdemokratisch geprägten Wien entsteht als Reaktion auf die horrenden medizinischen Zustände die Sozialmedizin. Diese versucht die medizinischen Verhältnisse für eine breite Bevölkerungsgruppe zu verbessern. Einige Vertreterinnen und Vertreter der Sozialmedizin wurden von den Nationalsozialisten verfolgt. Manche waren gezwungen ins Exil zu gehen, andere wurden ermordet. Nach dem Aderlass an medizinischem Wissen währen des Zweiten Weltkrieges konnte sich Österreich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts jedoch wieder als erfolgreicher Forschungsstandort etablieren und ist dies auch bis heute.

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10.61.5.115