Trockene Wüsten, satte, grüne Landschaften und eine außergewöhnliche Artenvielfalt sind auf Gran Canaria und Fuerteventura beheimatet. Die Kanareninseln liegen in direkter Nachbarschaft zueinander und könnten doch kaum unterschiedlicher sein. Gran Canaria beherbergt 14 Klimazonen auf engstem Raum und ist geprägt durch das Vulkangebirge, das sich von der Inselmitte bis zur Küste auftürmt. Dort verfangen sich die Passatwinde und bringen Regen in den grünen Nordwesten, in dem sich der Tamadaba-Wald erstreckt. Der Wald ist Teil des UNSECO-Biosphärenreservats, das mehr als die Hälfte von Gran Canaria unter Naturschutz stellt. Die Landschaft ist von der endemischen Kanarischen Kiefer geprägt. Der Nadelbaum hat sich der Vulkanlandschaft angepasst und ist widerstandsfähiger und hitzebeständiger als neuere, eingeschleppte Baumarten. Wissenschaftler, Biologen und private Organisationen haben sich die Erhaltung des Ökosystems zur Lebensaufgabe gemacht, um die grüne Lunge der Insel am Leben zu erhalten. Fuerteventura hingegen ist eine der trockensten Regionen Europas. Die Wolken ziehen über das flache Relief der Insel hinweg, ohne Regen zu spenden, und hinterlassen eine scheinbar unwirtliche Wüste. Oft treibt der Wind die sandige, heiße Luft der Sahara bis zu dem Archipel. Der sogenannte Calima bringt den weißen Sand mit sich, der weite Teile der Insel bedeckt und in dem sich nur Spezialisten wie die endemischen Kanarenkamele oder Schmutzgeier zu Hause fühlen.