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Seitensprünge in New York

Seitensprünge in New York
Teaser:
Man nehme die Weltstadt schlechthin und einen Haufen junger Leute, die wie Dominosteine jeweils den vor sich besteigen wollen, von dem hinter sich jedoch nicht viel wissen wollen (oder doch?). Das sind dann gute Ingredienzen für die New Yorker Stadtneurose nach Vorbild des Altmeisters Woody Allen. Alles ganz einfach...
Veröffentlicht:
22.05.2002
Erster Dominostein ist Tommy (Edward Burns), der als frisch Verlassener nicht lange im sexuellen Niemandsland umherziehen will und im Videoladen auf Dominostein Nummer zwei, die rassige, italienisch-puerto-ricanische Lehrerin Maria (Rosario Dawson) trifft, die sich wiederum von ihrem kindischen Junggatten Benjamin (David Krumholtz; dritter Dominostein) getrennt hat, der noch total auf seine Ex und dann auf die junge Kellnerin Ashley (Brittany Murphy) abfährt und denkt, sie als Dominostein vier würde auf ihn stehen, dabei steckt sie in einer Affäre mit Dominostein fünf, Griffin (Stanley Tucci), dem Zahnarzt, doppelt so alt wie sie und mit einer Maklerin (Heather Graham) verheiratet, die als Gehörnte und sechster Stein mit Tommy, dem Ausgangsdomino, anbandeln will. Verwerfen wir die Domino-Theorie: jeder mit jedem, so scheint es. So viel zur Story.

Wenn einer alles macht, wird es entweder ein Geniestreich (bei Genies), grottenschlecht (bei Möchtegerngenies) oder gut (bei Burns). Edward Burns führte bei diesem Streifen Regie, schrieb das Drehbuch, fungierte als Produzent und übernahm die Rolle des Tommy. Heraus kam ein verworrener Liebesreigen, der so hektisch und undurchsichtig ist wie die Stadt, in der er spielt. Ein bisschen Ordnung bringt der imaginäre Interviewer in das Beziehungsgeflecht, das durch seinen charmantem Wortreichtum zwar sehr unterhaltsam aber nicht einfacher wird. Immerhin zeigt das Chaos eines sehr deutlich: die emotionalen Unsicherheiten der Weltstädter. Zum Spitzenfilm fehlt "Seitensprünge in New York" allerdings die Originalität.
10.61.5.114