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Carlos - Der Schakal

Carlos - Der Schakal
© Polyfilm
Starttermin:
05.11.2010
Veröffentlicht:
11.11.2010
Terrorist und Playboy
Er war der Superstar unter den Terroristen, lebte auf großem Fuß und feierte gern, wenn er nicht gerade in tödlicher Mission unterwegs war: Carlos – Der Schakal. Er arbeitet für den, der ihn bezahlte, kannte keine Skrupel. Nach Jahrzehnten im Untergrund sitzt Ilich Ramirez Sanchez bis heute in Frankreich in Einzelhaft.
Regisseur Olivier Olivier Assayas überließ bei seinem mehrstündigen Epos nichts dem Zufall. Akribisch recherchierte er Weltgeschichte und Biografie. Sein filmisches Gewaltprojekt drehte er an heute noch durchaus gefährlichen Schauplätzen im Jemen, im Sudan, in Marokko und im Libanon sowie weiters in Frankreich, Ungar, Deutschland und natürlich in Wien, wo Carlos 1975 die OPEC-Geiselnahme leitete.

Assayas‘ Kinofilm, eine gekürzte Variante seines TV-Dreiteilers, widmet sich dabei eben nicht nur der Medienfigur Carlos, sondern auch seinem widersprüchlichen Charakter und den Strukturen, in denen er sich privat wie „beruflich“ bewegte. Die detaillierte Recherche machte sich hier bezahlt, hier wirkt nichts überzogen oder gestellt. Im venezuelanischen Soap-Star Édgar Ramírez fand Assayas einen großartigen Hauptdarsteller, Carlos Frau wird von der gebürtigen Wienerin Nora von Waldstätten gespielt, in Nebenrollen zu sehen sind Alexander Scheer, Christoph Bach und Julia Hummer. Ein gigantischer Film über die politischen Verstrickungen einer gewalttätigen Zeit.
10.61.5.115