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Steven Spielberg: Des Meisters beste Werke

Steven Spielberg: Des Meisters beste Werke
© E.T. - Der Außeriridische
Veröffentlicht:
20.06.2019
„Das Kino ist der Ausdruck unserer Träume. Genau das ist das Kino: die Möglichkeit, unsere Träume zu übersetzen.“

Das sagt sich wohl so leicht, wenn man Steven Spielberg heißt. Wenn man der Mann ist, den man ohne zu zögern einen Meisterregisseur nennen darf. Wenn man den Kritikern ein Meisterwerk nach dem anderen vor die Füße schmeißt, wie bei einer Raubtierfütterung, die naturgemäß mit ihren scharfen Krallen alles in Luft zerreißen. Doch Spielberg weiß, wie man die Kritiker zähmt, sodass sie sich wie Schmusekatzen an ihn schmiegen.

„I don’t dream at night, I dream all day, I dream for a living“.

Wenn man Steven Spielberg heißt, hat man anscheinend andere Träume als wir Normalos. Wenn man meine Träume verfilmen würde, dann würde etwas Ähnliches herauskommen wie Goethes „Faust“. Verstörend, verwirrend, aber trotzdem vielleicht eines Tages Schullehrstoff.

Und wenn man Steven Spielberg heißt, schafft man es auch, sich folgende Meisterwerke aus dem Ärmel zu schütteln:

A.I- Künstliche Intelligenz

Der Prototyp David, ein erstmals gefühlsbefähigter Roboterjunge, wird der Familie Swinton, deren schwerkranker Sohn eingefroren werden mußte, zur Linderung der Trauer zugeteilt. Mutter Monica schließt ihn in ihr Herz, aber eine Reihe von Mißverständnissen führt dazu, daß David schließlich ausgesetzt wird. Der kleine David sucht die wahre Liebe, welche man nur von einer Mutter zu spüren bekommen kann und findet eine Welt, in der sich Roboter prostituieren müssen, wenn sie existieren wollen.

 

E.T. – Der Außerirdische

Irgendwo in Kalifornien geht ein Raumschiff zu Bruch. Doch das Wesen, das dem intergalaktischen Trümmerhaufen entsteigt, ist kein fürchterliches Weltraummonster, sondern ganz im Gegenteil ein ungemein sympathischer Sternenzwerg, der bei freundlichen Kindern Zuflucht findet und seinen kleinen Körper gerade noch rechtzeitig – bevor er von Militärs verhaftet, von Wissenschaftlern seziert und von Beamten vermessen wird – wieder in jene Umlaufbahnen zurückbeamen kann, die ihm Freiheit, Heimat und Seelenfrieden bedeuten. Mit der tränendrüsensatten Geschichte vom Außerirdischen, der so menschlich ist wie kaum ein Mensch auf dieser Erde, ist Kinozauberer Steven Spielberg die hollywoodbunte Popkulturversion eines Grimmschen Märchens gelungen. Und so ganz nebenbei einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Kein Sex. Keine Gewalt. Keine Kraftausdrücke. Keine Superstars. Und trotzdem ein milliardenschwerer Kinohit. Unglaublich, aber wahr.

 

Die Farbe Lila

In diesem aufwändigen Südstaatendrama, das ausschließlich mit schwarzen Darstellern besetzt ist, schildert Meisterregisseur Steven Spielberg die schmerzvolle Emanzipation einer jungen schwarzen Frau (Whoopi Goldberg) von ihrem tyrannischen Ehemann (Danny Glover). Die alte Geschichte vom gedemütigten, missbrauchten hässlichen Entlein, das sich in der Stunde der Not als selbstbewusster, stolzer Schwan entpuppt, basiert auf dem preisgekrönten Roman "The Color Purple" von Alice Walker. Gefühlsbetont. Ergreifend. Stark. Taschentücher bereithalten!

 

Schindlers Liste

Ein deutscher Industrieller und Lebemann, der während der Nazidiktatur 1.200 polnische Juden vor der Gaskammer rettet. Der Staat Israel hat Oskar Schindler als einen der "36 Gerechten" gefeiert und ihm 1974 ein Ehrengrab in Jerusalem errichtet. Steven Spielbergs Drama hat durch das  Auffinden einer Originalliste auf einem Dachboden in Stuttgart berührende Aktualität erlangt. Mit zwölf Nominierungen und sieben Oscars würdigte die Jury nicht zuletzt die jahrelangen Vorbereitungen. Beklemmend die Bilder, beeindruckend die Schauspieler: Liam Neeson als Oskar Schindler, Ben Kingsley als Buchhalter Itzhak Stern und Ralph Fiennes als KZ-Kommandant Amon Goeth.

 

Jurassic Park

Dinosaurier sind riesengroße Muskelpakete, die vor 65 Millionen Jahren auf der Erde lebten und außer Fressen nichts im Kopf hatten. Irgendwann sind sie aus bis heute ungeklärten Gründen ausgestorben, und schon wenige Millionen Jahre später haben sich die ersten Menschen auf der Erde breit gemacht. Das ging so ganz  gut bis zum Jahre 1993 nach Christus. Dann kam Steven Spielberg auf den Geschmack – und seitdem gibt es auf der Erde mehr Dinosaurier als je zuvor. „Jurassic Park“ (mit Sam Neill, Laura Dern, Jeff Goldblum und Richard Attenborough) wurde einer der größten Hollywood-Hits aller Zeiten.

 

Der weiße Hai

Ein monströser weißer Hai zerfleischt so lange die Badegäste des amerikanischen Urlaubsortes Amity, bis es drei tapferen Männern (Roy Scheider, Robert Shaw, Richard Dreyfuss) zu blöd wird, sie mit einem viel zu kleinen Boot in See stechen und dem rabiaten Killervieh die Eingeweide heraussprengen. Einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten, der den damals 29-jährigen Steven Spielberg zu einem der reichsten Männer Hollywoods machte und die größte Hai-Paranoia des 20. Jahrhunderts auslöste: ”Im Fernsehen zeigten sie immer Leute, die sich nicht trauten, ins Wasser zu gehen. Der Alkoholumsatz in Miami war 1975 höher als in jedem anderen Jahr. Die Leute besoffen sich am Strand. Fantastisch!” Soweit Steven Spielberg. Der Rest ist Filmgeschichte.

 

Der Soldat James Ryan

Mit Pomp, Pathos und vielen Platzpatronen versucht sich Steven Spielberg am ultimativen Kriegsfilm. Die Geschichte, die Amerikas Weltkrieg-II-Veteranen so sehr erschütterte, dass rechtzeitig zum Filmstart eigene Beratungszentren eingerichtet wurden, wo sich geschockte Kinobesucher das Trauma von der Seele reden konnten, beginnt am 6. Juni 1944: Während abertausende G.I.´s an der französischen Atlantikküste landen, um mit der größten Invasion der Militärgeschichte den Krieg zu entscheiden, riskieren acht von ihnen (u.a. Tom Hanks, Edward Burns, Tom Sizemore) ihr Leben, um einen Kameraden (Matt Damon) heim zu holen, der hinter feindlichen Linien eingeschlossen ist.

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