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Der Marsianer: Was ist dran an Mark Watneys Mission?

Der Marsianer: Was ist dran an Mark Watneys Mission?
Veröffentlicht:
07.06.2019
Ein Raumfahrtkommandant wird auf dem Mars zurückgelassen und kämpft ums pure Überleben, während er auf Rettung hofft. Und die Zuschauer fragen sich tatsächlich: „Basiert der Film auf einer wahren Begebenheit?“

Where no man has gone before

Der Mars – unendliche Mythen. Genau hier setzt Ridley Scotts an: Seit drei Wochen ist die bemannte Mars-Mission „Ares 3“ bereits im Gange, als auf dem Wüstenplaneten ein furchtbarer Sturm aufzieht. Das NASA-Team sieht sich gezwungen, die Mission abzubrechen. In Panik hetzen die Astronauten zur Landefähre, um den Planeten zu verlassen, doch ein Mann bleibt zurück: Der Botaniker Mark Watney. Während ihn seine Kollegen für tot halten, sieht er sich gezwungen allein auf dem Mars zu überleben. Seine Vorräte reichen für wenige Monate, und erst Jahre später ist die nächste bemannte Mission geplant. Doch Watney gibt nicht auf: Er vertraut auf seinen Einfallsreichtum, baut Kartoffeln an und versucht irgendwie in der Ares-3-Station zu überleben. Und er sucht, von allem menschlichen Leben abgeschnitten, verzweifelt nach einer Kommunikationsmöglichkeit mit der Erde…

Realität vs. Fiction

Entweder hat Rid Scottley sein Werk einfach extrem glaubwürdig inszeniert, oder die Leute verwechseln den Mars mit dem Mond. In der Tat gab es sogar einen Spendenaufruf zur Rettung Watneys, der natürlich nur ein kleiner Gag gewesen ist. Wissenschaftlich fundiert ist der Sci-Fictioner allemal und wird auch oft für seine wissenschaftliche Korrektheit gelobt, aus welchem Grund man einigen (oder eher vielen) Zuschauern die Unsicherheit über die Wahrhaftigkeit durchaus verzeihen kann - wer weiß, vielleicht hat man im stressigen Alltag mal doch die eine oder andere Mars-Landung verpasst?

Auch wenn‘s schon auf der Hand liegt: Natürlich gab es nie einen Mark Watney, der auf dem Mars gelebt hat. Doch wie nah kommt der Film an die Realität?

In einem Interview mit dem Schweizer-Onlinemagazin „Blogbusters“ gingen Mars-Experten an die Wahrhaftigkeit des Filmes heran. Tatsächlich waren sie der Meinung, dass die Überlebensstrategien, die Watney anwendet, realistisch sind. Allerdings wird ein ganz großer Punkt „vergessen“: Die Sonnenstrahlung. Am Mars herrscht – im Gegensatz zur Erde – so gut wie gar kein Schutz vor den gefährlichen Strahlen, weshalb sich Watney trotzt Schutzanzuges nie so lange draußen aufhalten könnte und ebenso viele Objekte im Film eigentlich schmelzen müssten. Außerdem wäre da noch das Problem mit der Kommunikationsverzögerung, denn diese würde zwischen dem Mars und der Erde zwölf Minuten betragen. Zu lang für einen Film. Allerdings sind die wunderschönen Marslandschaften sehr realitätsgetreu dargestellt worden. Ebenso hat die NASA in einem eigenen Beitrag zum Film erläutert, dass die vorkommenden Technologien in den Grundzügen möglich sind. Bravo, Herr Scottley.

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