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Brava, Bravissima: Free-TV-Premiere von "Licht"

Brava, Bravissima: Free-TV-Premiere von "Licht"
© ORF
Veröffentlicht:
24.03.2019
Das blinde Wunderkind und die Wiener High Society: Free-TV-Premiere des denkwürdigen Gesellschaftsporträts „Licht“ von Barbara Albert

Wien, 1777. Die als Kind über Nacht erblindete, inzwischen 18-jährige Maria Theresia „Resi“ Paradis (famos: Maria Dragus) wird von ihren Eltern als Klavier-­Wunderkind in der höheren Wiener Gesellschaft vermarktet. Nach zahllosen medizinischen Fehlbehandlungen wird sie von ihren ehrgeizigen Eltern (eindrücklich: Katja Kolm und Lukas Miko) dem umstrittenen Arzt Franz Anton Mesmer (Devid Striesow) anvertraut. Langsam beginnt Resi in dem offenen Haus der Mesmers, zwischen Rokoko und Aufklärung, im Kreise wundersamer Patienten und dem Stubenmädchen Agnes (Maresi Riegner), das erste Mal in ihrem Leben Freiheit zu spüren. Als Resi in Folge der seltsamen Behandlung mit einem „Fluidum“ erste Bilder wahrzunehmen beginnt, bemerkt sie mit Schrecken, dass ihre musikalische Virtuosität verloren geht …

Brava, Bravissima
Einfallsreich in Struktur, Bildern, Besetzung und der gelungenen Erzählung vom Leben im Salon und dem der dazugehörigen Dienstboten ist Barbara Alberts Film von hinreißenden Farben und Materialien, erzählt vom Sehen und Gesehenwerden, vom Schauen, vom Spüren und vom Hören. Was für eine Wunderkammer.

Preisregen für echte Historie

Erfolgsgeschichte nach der ­Premiere beim San Sebastián International Film Festival 2017:
Basierend auf Alissa Walsers Roman „Am Anfang war die Nacht“ machten sich Barbara Albert und Kathrin Resetarits mit ungemeinem Gespür für Sprache und Zeitgeist auf die Spur der Pianistin Maria Theresia Paradis (1759 –1824, Wien). Österreichischer Filmpreis u. a. für Beste Kamera (Christine A. Maier), Bestes Kostümbild (Veronika Albert), Beste Maske (Helene Lang) und Bestes Szenenbild (Katharina Wöppermann)

Von Julia Pühringer

10.61.5.115