Inside Austria - "Homo Austriacus" mit Andreas Vitasek
Kaum war Andreas Vitásek als schmähführender Praktikant im Puls 4-Satireformat „Vurschrift is Vurschrift“ zu sehen, geht er auch schon mit anderen Promis in „Homo Austriacus“ den Vorlieben von Herrn und Frau Österreicher auf den Grund. tele traf den Wiener TV-Star bei der Aufzeichnung des neuen Quiz-Formats.
tele: Gibt’s den Homo Austriacus als solchen überhaupt?
Andres Vitásek: Na ja, es gibt ihn wahrscheinlich als Idee, als theoretisches Bild. Aber als Person, lebendig, gibt’s ihn glaub ich nicht.
Zwischen den Bundesländern gibt’s zum Teil auch durchaus große Unterschiede …
Das stimmt. Aber es gibt auch Klischeevorstellungen vom Österreicher. Und oft ist ja das Klischee nicht weit von der Wirklichkeit entfernt. Das Interessante an dieser Sendung ist: Wie sehr entspricht das Klischee der Wirklichkeit? Es wird ja auch mit Fakten, Prozentzahlen usw. gearbeitet. Ich war von einigen Fakten, die in der Sendung präsentiert wurden, wirklich überrascht.
Sind Kabarettisten besonders dazu berufen, diese Klischees und Fakten aufzuarbeiten?
Es gehört eigentlich zur Job Description eines Kabarettisten, dass er zumindest seine Landsleute kennt und denen ein bisschen aufs Maul schaut und sie auch hinterfragt. Also insofern ist so eine Sendung für einen Kabarettisten eine gute Übung, glaube ich.
Comedy-Shows, die sich der Aufarbeitung österreichischer Eigenheiten widmen, liegen gerade im Trend. Ist das in Ihrem Sinne?
Abgesehen davon, wie das einzelne Format genau aussieht, finde ich die Grundidee gut: dass man nicht nur um der Komik oder der Pointe willen Gags macht, sondern dass da ein bisschen Hintergrund dabei ist, um den Österreicher besser kennenzulernen oder zu entdecken – sei es nun der Paragraphendschungel-Hintergrund oder die Steuergeldverschwendung wie in „Bist du deppert!“. Dass der Humor mit einer Message verbunden wird, ist eine gute Entwicklung, die der reinen Comedy ein bisschen entgegenwirkt.
Vitásek on stage
In den nächsten Wochen tourt Andres Vitásek mit „Sekundenschlaf“ (2013) und seinem neuen Solo-Programm „Grünmandl“ durch Österreich. Letzteres ist eine Hommage an den Tiroler Kabarettisten Otto Grünmandl (1924–2000), einen Meister des absurden Ein-Mann-Sketches (u. a. „Ich heiße nicht Oblomov“). www.vitasek.at
Showtime mit Vitásek
In „Homo Austriacus“ tritt der Wiener Kabarettist im Team mit Sigrid Spörk und Karl Hohenlohe gegen Stefano Bernardin, Marion Mitterhammer und Clemens Haipl an. Themen u. a.: Vor welchem Tier fürchten sich die Österreicher am meisten? Wo lernen sie ihre Partner kennen? Können österreichische Männer Zöpfe flechten (Feldversuch in Graz)? Spörk („Großvater“, STS) und Bernardin („Bologna“, Wanda) intonieren Austropop-Hymnen. Eine Woche später matchen sich Gernot Rudle, Sabine Petzl und Thomas Brezina mit Andreas Moravec, Kristina Sprenger und Albert Fortell.
DO, 4.5. | Servus TV | 20.15 Uh