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„Oh du Fröhliche“ statt Stress

„Oh du Fröhliche“ statt Stress
© Thinkstock
Veröffentlicht:
28.11.2016
Alle Jahre wieder: Statt Harmonie und Liebe herrscht unterm Weihnachtsbaum Streit und Anspannung. Vielleicht ein guter Zeitpunkt über unsere stressige Lebensweise nachzudenken und diese zu ändern

Treffpunkt medizin setzt sich diesmal mit dem Thema „Mensch Multitasking – ständig unter Strom und trotzdem gesund?“ auseinander. Wir leben in einer gehetzten, teils sehr erschöpften medialen Multi-Tasking-Gesellschaft, die sich Tag für Tag in immer neue Stresssituationen manövriert, sagen viele Mediziner. Daher ist es vielleicht gerade in der Vorweihnachtszeit sinnvoll, einen Gang zurückzuschalten und zu versuchen, die bevorstehenden Feiertage gut zu planen, um Familienstreitereien und Weihnachtsstress zu vermeiden.

Die Formen von Stress
In der Medizin unterscheidet man zwischen negativem und positivem Stress. Positiver Stress, der Eustress, kann eine positiv wirkende Kraft im Leben sein. Positiver Stress ist aufregend und macht zufrieden. Definiert werden kann er einfach als die Art von Stress, von der wir mehr erleben wollen. Der gute Stress steigert unsere Motivation, Aufmerksamkeit, Konzentration und Leistungsfähigkeit. Wir können eine Herausforderung besser annehmen und werden hinterher mit Glückshormonen und einem gestärkten Selbstvertrauen belohnt. Werden jedoch die Phasen der Anspannung nie durch entspannende Situationen gemildert, birgt Stress ein deutliches Gesundheitsrisiko. Dann spricht man medizinisch vom negativen Stress (Disstress). Ein gestresster Mensch etwa fühlt sich von einer Situation überfordert, hat das Gefühl, sie nicht bewältigen zu können – und wenn, dann nur mit über Gebühr beanspruchten Kräften. Zudem fürchtet er negative Konsequenzen.


Wenn Stress krank macht
Stress wirkt sich vor allem auf die Muskeln aus, auf das Herz-Kreislauf-System, das Immunsystem und auf das Verdauungssystem. Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Herzbeschwerden, Verspannungen, Magenschmerzen, Durchfall, Allergien, Depressionen und Erschöpfung bis hin zum Burn-out sind typische Symptome, wenn der negative Stress überhandnimmt. Wer diese Symptome an sich bemerkt, sollte sich ausreichend lange Ruhephasen gönnen. Nehmen Sie sich nicht zu viel auf einmal vor und lernen Sie Nein zu sagen. Analysieren Sie Ihre Lebensumstände, und fragen Sie sich, welche Stressquellen vermeidbar sind. Bei länger andauernden Beschwerden sollte aber immer ein Arzt zu Rate gezogen werden. Denn ein System, das ständig auf Hochtouren läuft und sich im Ausnahmezustand befindet, muss früher oder später einfach aus der Balance geraten und zusammenbrechen.

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