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Lale Andersen

Lale Andersen
Geburtsort:
Bremerhaven
Sterbedatum:
1972-08-29
Veröffentlicht:
29.11.2007
Bürgerlicher Name: Lise-Lotte Helene Berta Bunnenberg
Sie war die kühle Blonde aus dem Norden, sang vom Fernweh und vom Abschiednehmen, was auch ihr Leben prägte.

Ihr "Lili Marleen" wurde im Krieg allabendlich zum Sendeschluss gespielt, woraufhin alle Waffen schwiegen. Wegen seiner "Wehrkraft zersetzenden Wirkung" wollte Goebbels die Ausstrahlung verbieten, doch war der Siegeszug des Liedes nicht mehr zu stoppen. Es machte Lale Andersen zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.


Lili Marleen wurde zu ihrem Schicksalslied und zu ihrem Alter Ego. Sie besuchte die höhere Töchterschule, verließ sie aber mit 15. Mit 17 Jahren heiratete sie den Kunstmaler Paul Ernst Wilke und bekam mit ihm drei Kinder. Doch füllte sie das Leben als Hausfrau und Mutter nicht aus. Sechs Wochen nach der Geburt des jüngsten Sohnes Michael verließ sie die Familie und ging nach Berlin, um eine Künstlerkarriere einzuschlagen.

Als Liselotte Wilke hatte sie Erfolg mit Matrosenliedern, Texten von Ringelnatz, Tucholsky und Brecht. Sie eroberte als Nachwuchskünstlerin Kabarettbühnen in ganz Deutschland, kam nach Zürich und traf dort die große Liebe ihres Lebens: Rolf Liebermann, Komponist jüdischer Herkunft. 1933 kam Hitler an die Macht und um ihre Beziehung stand es nicht mehr allzu gut.

Sie musste die Schweiz verlassen und legte sich den Künstlernamen Lale Andersen zu. Doch blieb sie mit ihren Freunden brieflich in Kontakt.

Deshalb bekam sie 1942 Auftrittsverbot und wurde unter Hausarrest gestellt. Man drohte, sie ins KZ zu bringen. Aus Angst und Verzweiflung wollte sie Selbstmord begehen, doch wurde sie gerettet und auf die Nordseeinsel Langeoog, ihre zweite Heimat, gebracht. Sie hatte 1959 noch einmal großen Erfolg und ging auf Tourneen.

Jedoch litt sie lange an einer unheilbaren Leberinfektion und brauchte Blutkonserven, um am Leben zu bleiben. Es gelang ihr noch ihre Lebensgeschichte " Das Leben hat viele Farben" in ihrem Geburtsort Bremerhaven herauszubringen.

Lale Andersen starb am 29. August 1972 in Wien.

Interviews

Lale Andersen
Interviews, 29. November 2007
Sie war die kühle Blonde aus dem Norden, sang vom Fernweh und vom Abschiednehmen, was auch ihr Leben prägte. Ihr "Lili Marleen" wurde im Krieg allabendlich zum Sendeschluss gespielt, woraufhin alle Waffen schwiegen. Wegen seiner "Wehrkraft zersetzenden Wirkung" wollte Goebbels die Ausstrahlung verbi… mehr >
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