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Quentin Tarantino

Quentin Tarantino
Geburtsort:
Knoxville, Tennessee, USA
Auszeichnungen:
Academy Award (USA): Oscar 1995
BAFTA Award (GB) 1995
BSFC Award (USA) 1994
Cannes (Frankreich): Goldene Palme 1994
CFCA Award (USA) 1995
Edgar Allan Poe Award (USA) 1995
Golden Globe (USA) 1995
Indipendent Spirit Award (USA) 1995
London Film Critics Circle Award (GB) 1995, 1994
LAFCA Award (USA) 1994
NBR Award (USA) 1994
NSFC Award (USA) 1995
NYFCC Award (USA) 1994
Veröffentlicht:
28.06.2001
Bürgerlicher Name: Quentin Tarantino
Als Quentin Tarantino 1963 zur Welt kam, war seine Mutter noch minderjährig. Möglicherweise ist es ihrer Unreife oder doch eher dem Mangel an Babysittern zu verdanken, dass der achtjährige Quentin bereits mit in Kinofilme wie "Die Kunst zu lieben" (1971) oder "Beim Sterben ist jeder der Erste" (1972) genommen wurde, die beispielsweise in England erst ab 18 Jahren freigegeben waren. Hier ist offenbar der Ursprung seiner Affinität zum Kinofilm zu finden.

So einer jobbt natürlich nicht bei der Post oder im Supermarkt, sondern in einer Videothek. Hier legte Tarantino sich die nötige Fachkompetenz zu, um das Drehbuch von "True Romance" zu verfassen, was er wenig später für stolze 50.000 Dollar verticken konnte. In jenem Film hat übrigens der seinerzeit noch nicht ganz so berühmte Brad Pitt eine winzige Rolle als verwahrloster Kiffbruder.

1988 schrieb QT, wie ihn seine Freunde nennen (klingt amerikanisch ausgeprochen wie Cutie, zu deutsch "Süßer") das Drehbuch zu "Natural Born Killers", was von Oliver Stone 1993 verfilmt wurde: eine Art moderne "Bunny und Clyde"-Story mit Mord und Totschlag. Bereits ein Jahr zuvor hatte Tarantino mit "Reservoir Dogs" als Drehbuchautor und Regisseur einen Überraschungserfolg gelandet - der Kreativling konnte unzählige Auszeichnungen einheimsen und wurde bereits als nächster Scorsese gehandelt.

Das in den 90er-Jahren völlig Neue an Tarantinos Filmen war vor allem die schonungslos brutale Handlung mit Kamerafahrten, die direkt drauf hielten, gepaart mit einem ausgesprochen schwarzen Humor, der zu einer ironischen Distanzierung des Zuschauers führt und zugleich selbst den brutalsten Killer noch sympathisch wirken lässt. Sein nächster Film, "Pulp Fiction" (1994), avancierte in kürzester Zeit zum Kultfilm und machte den Regisseur auch bei den breiten Massen ebenso bekannt wie beliebt. In dem Streifen spielen Hollywoodgrößen wie Samuel L. Jackson, Danny DeVito und Bruce Willis neben John Travolta, der hier sein grandioses Comeback zelebrieren konnte - er wurde "cool". Travolta wurde daraufhin für den Oscar nominiert, Tarantino bekam die Trophäe für das Drehbuch.

Von dem Phänomen, dank einem Auftritt im kultigen Tarantino-Film hip zu werden, profitierte 1996 auch George Clooney, der sich zuvor nur als Serienarzt und Schönling vom Dienst hervorgetan hatte. Er spielte neben Drehbuchautor Tarantino selbst, Harvey Keitel und Juliette Lewis in dem Splattermovie "From Dusk Till Dawn" (1996) mit. Während der in seiner Rolle als Psychopath durchaus überzeugende Tarantino für die fiese goldene Himbeere nominiert wurde, erhielt Clooney für seine Darstellungskraft einen MTV-Movie-Award.

Mit dem nächsten Film "Jackie Brown" (1997) knüpfte Tarantino an die allgemeine Elmore-Leonard-Verfilmungsarie jener Jahre an ("Get Shorty" mit Travolta 1995, "Out of Sight" mit Clooney 1998). Eingeschworene Metzel-Fans reagierten ein wenig enttäuscht auf die zwar optisch und musikalisch höchst ansprechende, jedoch wesentlich weniger gewaltfreudige Verfilmung im seinerzeit angesagten 70er-Jahre-Schick.

Seitdem scheint sich der Meister in einer kreativen Ruhephase zu befinden, denn außer kleinen Rollen wie in "Little Nicky" (2000) oder der Produzententätigkeit bei der (in Deutschland nicht wirklich bekannten) zweiten und dritten Fortsetzung von "From Dusk Till Dawn" ist kaum etwas von ihm zu hören gewesen. Im Jahre 2002 dürfte jedoch sein nächstes größeres Projekt als Drehbuchautor und Regisseur in die Kinos kommen: Für "Kill Bill" stehen Uma Thurman und Warren Beatty vor der Kamera. Ob der etwas abgehalfterte Altstar Warren Beatty dann plötzlich als "cool" gilt, bleibt abzuwarten.

Filme mit Quentin Tarantino

Reservoir Dogs - Wilde Hunde, Technik/Naturwissenschaften, USA 1991
Killing Zoe, Puppentrickserie, USA 1993
Pulp Fiction, Technik/Naturwissenschaften, USA 1993
True Romance, Kinder 10-16, USA 1993
Destiny, Technik/Naturwissenschaften, USA 1994
Liebe bis zum Tod, Zeichentrick/Animation, USA 1994
Natural Born Killers, Kinder 10-16, USA 1994
Sleep with Me - Liebe zu dritt, Zeichentrick/Animation, USA 1994
Four Rooms, Comedyserie, USA 1995
From Dusk Till Dawn, Komödie, USA 1995
Jackie Brown - Rum Punch, Technik/Naturwissenschaften, USA 1997
Kill Bill - Volume 1, Kinder 10-16, USA 2003
Kill Bill - Volume 2, Kinder 10-16, USA 2004
Muppets: Der Zauberer von Oz, Erste Liga, USA 2005
Sin City, Puppentrickserie, USA 2005
Sin City - Recut & Extended, Puppentrickserie, USA 2005
Death Proof - Todsicher, Puppentrickserie, USA 2007
Planet Terror, Komödie, USA 2007
Inglourious Basterds, Western, USA 2009

Starportraits

Quentin Tarantino
Stars, 28. Juni 2001
Als Quentin Tarantino 1963 zur Welt kam, war seine Mutter noch minderjährig. Möglicherweise ist es ihrer Unreife oder doch eher dem Mangel an Babysittern zu verdanken, dass der achtjährige Quentin bereits mit in Kinofilme wie "Die Kunst zu lieben" (1971) oder "Beim Sterben ist jeder der Erste" (1972… mehr >

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