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Ausgezeichnet

Ausgezeichnet
Fast musste man befürchten, dass Lars von Triers neuer Film "Melancholia" in Cannnes nur durch die umstrittenen Nazi-Äußerungen des Regisseurs Aufmerksamkeit bekommt.
Veröffentlicht:
23.05.2011
Kirsten Dunst in Cannes als beste Darstellerin geehrt
Doch die Jury um Robert De Niro wählte "Melancholia"-Darstellerin Kirsten Dunst zur besten Schauspielerin der Filmfestspiele. Für die 29-jährige Amerikanerin vielleicht die bislang wichtigste Auszeichnung in ihrer Karriere.

Etwas irritiert - und innerlich vielleicht sogar schockiert - saßen Kirsten Dunst und Charlotte Gainsbourg auf dem Podium der Pressekonferenz in Cannes, als Lars von Trier zusammen mit seinen beiden Hauptdarstellerinnen seinen neuen Film vorstellte. Nach einer Frage zur deutschen Romantik verstieg sich von Trier in wenig durchdachte Äußerungen über das Dritte Reich. Der Skandal-Regisseur wurde daraufhin von der Festivalleitung zur persona non grata erklärt.

Dem Film hat das
offensichtlich nicht geschadet oder zumindest nicht einer seiner Hauptdarstellerinnen. Kirsten Dunst, die in dem Film eine depressive Frau spielt, die sich mit den Problemchen ihrer Familie auseinandersetzen muss, obwohl die Apokalypse kurz bevorsteht, wurde von der Jury für ihre schauspielerische Leistung geehrt. 

Für Dunst, die bislang sehr unterschiedliche Kritiken für ihre Darstellungen bekam, ein großer Erfolg. Während die Amerikanerin mit deutsch-schwedischen Wurzeln vor allem durch ihre Auftritte in den "Spider Man"-Verfilmungen bekannt wurde und auch bei Kritikerlieblingen wie "The Virgin Suicides" oder "Vergiss mein nicht" ihr Talent unter Beweis stellen konnte, floppten ihre Streifen seit 2006 immer wieder.

In Deutschland kommt "Melancholia" erst im Oktober in die Kinos, Kirsten Dunst-Fans müssen sich hierzulande also noch etwas gedulden bis sie die prämierte Darstellung sehen können.

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